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/ Wort zum Tag

5. Mose 4,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf dass ihr bewahrt die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete.

5. Mose 4,2

In Paris wird gut gesichert das sogenannte Urmeter aufbewahrt. Dort ist festgelegt: So lang ist ein Meter. Kein Schneider in der ganzen Welt, der bei einer Anprobe Maß nimmt, kommt auf den Gedanken, da ein paar Zentimeter zu kürzen oder dran zu hängen. Kein Architekt, der ein Haus plant,  hantiert mit  einem individuellen Zollstock. Überall gilt: Wie lang ein Meter ist, ist ein für allemal festgelegt.

Auch Gott hat festgelegt, was ohne Verfallsdatum Gültigkeit hat. Im 5. Mosebuch heißt es: „Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und ihr sollt auch nichts davontun, auf dass ihr bewahrt die Gebote des Herrn, eures Gottes“ (5.Mose 4,2)

Solche Rolle hat Gott seinem Wort zugesprochen: Nichts davontun, nichts dazutun! Philosophische Ergänzungen sind überflüssig, ebenso religionskritische  Kürzungen. Gottes Gebote sind ein  Wertekatalog für ein gelingendes Leben, für das Verhältnis zu Gott und  für das Zusammenleben der Menschen.

Ich habe erfahren: Gottes Wort tröstet, wenn mir um Trost bange war. Und Gottes Wort rüttelt wach, wenn ich selbstgefällig Entscheidungen traf.

Ich erzähle gerne folgende Begebenheit, von der ich irgendwo las: Ein Pastor und ein Rabbiner teilten anlässlich einer Konferenz ein Hotelzimmer. Morgens beim Frühstück entschuldigte sich der Pastor bei dem Rabbiner: „Hoffentlich hat Sie das Licht von  meiner Nachttischlampe nicht beim Einschlafen gestört. Ich kann nämlich nicht ruhig schlafen, wenn ich nicht wenigstens noch eine halbe Stunde vor dem Einschlafen die Bibel lese.“ „Ich habe nichts Störendes bemerkt“, sagte der Rabbiner. „ Aber wie merkwürdig: Bei mir ist es genau umgekehrt. Würde ich abends eine halbe Stunde im Wort Gottes lesen, könnte ich nicht einschlafen“.

Das bewirkt Gottes Wort: Es rüttelt wach und es bringt Frieden. Und deshalb lesen wir in der Bibel von dem heiligen Gott, der meine Sünden  und meine geheimsten Gedanken ans Licht bringt. Das hält  mich wach.Und wir lesen von dem guten Hirten, „der mich wohl weiß zu bewirten, der mich liebet, der mich kennt und bei meinem Namen nennt.“ Dann kann ich mich geborgen in Gottes Hand fallen lassen. Manche hätten gerne in der Bibel nur Berichte über einen zärtlich liebenden Gott und verkündigen ein Kuschelevangelium. Andere vermissen , dass so selten  Gott als  unbestechlicher Richter verkündigt wird. Manche stoßen beim Bibellesen überwiegend auf die Stellen, die aussagen, was wir alles für Gott tun sollen. Und das bedrückt. Andere freuen sich darüber, was Gott alles für uns getan hat. Und das beglückt. Nichts davontun und nichts dazutun: Dann ahnen wir etwas von der „Breite und der Länge, von der Höhe und der Tiefe, aber auch von der Liebe Christi, die alle Erkenntnis übertrifft“ (Epheser 3,18-19).

Die biblische Botschaft können wir nicht durch unser Erkennen und durch unsere Erfahrungen begrenzen oder ergänzen. Wer als Statiker sagt, dass vorgegebene Metermaß schränke seine Planungen ein, dessen Brückenbauten soll man nicht trauen. Und wer meint, aus dem vorgegebenen Bibelwort soll man das Menschenwort heraus filtern, dem soll man auch nicht trauen. Ich habe die Bibel schätzen gelernt als Lotsen, der mich durch Untiefen des Lebens führt. Ich habe sie schätzen gelernt als unerschöpfliche Quelle der Ermutigung, der Kraft, der Mahnung; auch als Lichtquelle, die mir Kenntnisse über Gott, die Menschen und die Schöpfung vermittelt. Davontun will ich nichts beim Bibellesen, was als Stachel mein Gewissen trifft oder was mir bis heute noch verschlossen ist. Dazutun will ich nichts, weil alles in der Bibel enthalten ist, was ich zum Leben und zum Sterben brauche.

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