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/ Wort zum Tag

Psalm 116,1

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich liebe den HERRN, denn er hört die Stimme meines Flehens.

Psalm 116,1

Ich liebe den Herrn, denn er hört die Stimme meines Flehens!“
Stellen sie sich vor, sie werden gefragt: Wen lieben Sie und warum?
Natürlich ist es besser, wenn Sie dann etwas mehr Zeit zum Überlegen haben.
Je spontaner ich antworten soll, umso schwerer, oder auch nicht.


Ich liebe meine Frau, weil sie mein bester Freund ist.
Ich liebe sie, weil wir gemeinsam Zeit investieren in unsere Töchter, in unseren Glauben, unsere gemeinsamen Interessen. Ich liebe sie, weil sie wunderbar Klavier spielt. Ich liebe sie, ja, weil wir uns vor 30 Jahren Liebe und Treue versprochen haben.
Ich liebe sie, weil sie mir zuhört.
Ich liebe sie, weil sie sich für mich Zeit nimmt.
Ich liebe sie, weil sie keine Mühen scheut, um mir zu helfen.
Wen lieben sie und warum?
Wen lieben sie und …haben sie ihr oder ihm das auch schon mal gesagt?
Begründete Liebeserklärungen, die wir selbst einem anderen sagen, oder die wir selbst gesagt bekommen.
Wie schön, wenn uns solche begründeten Liebeserklärungen gesagt werden. Ich brauche das. Ich denke, jeder braucht das.


 Ich glaube aber auch, das wir viel zu geizig sind, solche Liebeserklärungen weiter zu geben. Und weil ich und viele andere an dieser Stelle zu geizig sind erleben wir leider keine Inflation von solchen Liebeserklärungen. Darum bekommen ich vielleicht auch selbst so wenige, weil so wenige nur im Umlauf sind.
Wen liebe ich und warum, und wem müsste ich das auch dringend mal wieder sagen?
Wann sage ich es konkret? Wann nehme ich mir das vor?
„Ich liebe den Herrn, denn er hört die Stimme meines Flehens!“
Der Psalmbeter liebt Gott seinen Herrn. Das sagt er ihm auch. Diese Liebeserklärung wird dem Beter nicht befohlen, sie gehört auch nicht zu einer religiösen Handlung oder einem traditionellen Ritual, sondern die kommt von Herzen, weil, weil der Beter eben auch die Liebe Gottes an sich erfährt, weil er erlebt: Gott hört mein Flehen! Gott hört mir zu und vor allem mein Flehen, mein Bitten, mein Jammern, mein Heulen, mein Wimmern und Seufzen, das hört er ganz besonders.


So wie Jesus, der Sohn Gottes das Wimmern und Flehen kranker Menschen nicht überhört oder übergangen hat.
Dort, wo Jesu engste Nachfolger und Jünger dem Flehen eines gebeutelten Menschen Stillschweigen verordnen wollten, da wendet sich Jesus dem Betroffenen zu. Gott hält die Peinlichkeiten aus, die wir Menschen als peinlich ausgegeben haben. In der Öffentlichkeit einen bekannten Rabbi anflehen, das geht doch nicht. Doch, bei Jesus geht das. Er hört das Flehen und geht hin und beugt sich zum Flehenden.


Ja, ich liebe diesen Herrn, weil er die Stimme meines Flehens hört. Wann flehen Sie? Wenn SIe es nicht mehr hinbekommen, wenn Sie nicht mehr können, wenn Sie die Herausforderungen, Anforderungen, Erwartungen und Pflichten nicht mehr bewältigen. Sie sind diesem Herrn mit Ihrer Hilflosigkeit liebenswert. Und er zeigt seine Liebe, in dem er hinhört und Ihnen und  mir im Gebet zeigt, dass ich von ihm geliebt bin, also wichtig bin; mir zeigt, welcher Mensch mir helfen könnte; welcher Weg hilfreich für mich sein könnte oder was ich zuerst anpacken soll.
Und er freut sich, wenn ich ihm meine Liebe erkläre. Das will ich heute endlich wieder einmal tun.

 

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