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/ Wort zum Tag

Apostelgeschichte 2,33

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Da Christus nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hört.

Apostelgeschichte 2,33

Im Orient ist die rechte Hand ein Sinnbild für Macht. Wenn wir also hören, dass Gottes rechte Hand etwas bewirkt, dann geht es um seine Fähigkeit, etwas in Gang zu bringen. Mehr noch: Es geht um seine Allmacht, also darum, dass er etwas tut, was unumstößlich ist, was alle Widerstände beseitigt und Folgen hat. In der Apostelgeschichte ist davon die Rede, dass Jesus erhöht wurde aus Leid und Tod am Kreuz und aus dem Staub des Grabes. Durch die rechte Hand Gottes – das heißt, es ist der unumstößliche und klare Wille Gottes gewesen, der das bewirkt hat. Das Ereignis Jesus Christus war keine spannende Story aus der Geschichte, kein billiges Drama, sondern Gottes notwendiger Wille. Er wollte damit die Not der Menschen wenden. Weg aus der Trostlosigkeit und Gottesferne, hin zu Gott, dem guten Schöpfer und Vater aller Menschen.

Kein leichter Weg, ein durch und durch schwieriger Prozess, der damals auf Golgatha begann und bis in unsere Tage führt. Aber ein Weg, der sich lohnt, weil er Leben bedeutet, auch wenn alles zu Ende ´geht und aussichtslos erscheint.

Fast 104 Jahre ist eine Frau aus unserer Gemeinde geworden. Kurz vor ihrem Tod sagte sie mir noch: „Herr Pfarrer, ich bin dankbar für jeden neuen Tag, den ich erlebe. Aber eins stimmt mich traurig, dass man mit 104 Jahren so wenig Zukunft hat“.

Ich musste schmunzeln, als ich das hörte. Sie vielleicht auch. Aber ist das nicht der sehr ernstzunehmende Einwand eines Menschen, der länger als jeder von uns auf dieser Welt war? Freude am Leben hatte sie auch nach 103 Jahren immer noch genug, so dass sie eigentlich noch gar nicht ans Ende denken mochte. Dass es ein Ende gibt, das wusste sie und das wissen wir alle. Doch dass dieses Ende auch einen Blick auf die Zukunft gestattet, das allein verdanken wir der machtvollen Hand Gottes.

In Apostelgeschichte 2,33 heißt es: "Da Christus nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen...". „Ihr seht und hört das hier und heute“ sagt Petrus. Woran eigentlich? Wir haben uns doch schon lange an schlechte Nachrichten gewöhnt, an sinkende Zahlen bei Gottesdienstteilnehmern, an Gleichgültigkeit unserer Mitmenschen in Fragen der Ethik und bei zentralen Glaubensaussagen. Wo ist er denn bitteschön, dieser heilige Geist, der über uns durch Gottes Handlung in Jesus Christus ausgegossen ist?

Vielleicht kann man den guten Geist darin spüren, wenn wir stattdessen aufmerksam werden für gute Nachrichten. Haben Sie einmal darauf geachtet, wie viel Negatives wir Tag für Tag von unseren Medien verkraften müssen? Dabei ist es mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass es gute Nachrichten sind, die unsere Lebenskraft erhöhen und unsere  Gesundheit stärken. Und es sind oftmals  die “kleinen” Dinge im Leben, auf die es ankommt. Was haben wir davon, wenn wir gebannt auf Wirtschaftsgipfel und Eurobilanzen starren. Was bringt es uns, über Betrügereien im Sport und in der Politik zu lamentieren?  Wenn es gelingt, hier zu filtern und sich bereits an den kleinen Dingen erfreuen zu können, haben wir ein tragfähiges  Fundament für ein erfülltes Leben. Das kann bereits eine Geste, ein Lächeln, ein Zuhören sein. Wenn es dadurch gelingt, offen zu werden für Freude, Dankbarkeit und Mitgefühl, dann haben wir das Lebenselixier des heiligen Geistes. Dann brauchen wir keine „Fliege-Essenzen“ oder „Knoblauchpillen 100 plus“, dann geschieht etwas unvorstellbar Schönes für Leib und Seele: Zufriedene Gelassenheit und Neugier auf Begegnungen mit den Menschen in unserer näheren und ferneren Nachbarschaft.

Der frühere Bremer Bürgermeister Henning Scherf sagte einmal: „Umgeben sie sich mit Menschen, die ihnen gut tun und meiden sie jene, die ihnen nicht gut tun!“. Könnte das auch ein Erfolgsrezept für Gottes Geist sein, der über uns durch Jesus Christus ausgegossen wurde?

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