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/ Wort zum Tag

Markus 16,15

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Gebet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

Markus 16,15

Der Auftrag ist klar. Der auferstandene Jesus schickt seine Jünger los, Gottes gute Nachricht in der Welt zu verbreiten. In der Bibel wird ja oft davon erzählt, dass Gott nicht anders zu Menschen spricht, als durch den Mund menschlicher Zeugen. Und lange habe ich gedacht: Ja, früher war das so, in längst vergangenen Zeiten. Da hat Gott unüberhörbar deutlich zu den Menschen geredet. Aber heute? Da schweigt er. Ich habe Gott noch nie reden hören.- Bis ich es eines Tages anders erfuhr.

Wir waren als Jugendgruppe in ein Jugendheim ins Sauerland gefahren. Dort wollten wir das

Pfingstwochenende miteinander verbringen. Im Haus entdeckten wie einen Aushang, der für den Sonntag zu einem Waldgottesdienst an einer nahe gelegenen Talsperre einlud. So etwas hatte ich noch nicht erlebt, einen Gottesdienst außerhalb einer Kirche im Wald. Andere in unserer Gruppe auch nicht. So änderten wir unser Programm und wanderten am Sonntagmorgen zur Talsperre. Als wir uns dem angegebenen Platz näherten, hörten wir Posaunenmusik. Immer mehr Menschen sahen wir, die offensichtlich das selbe Ziel hatten wie wir, den Waldgottesdienst an der Talsperre. Schließlich waren wir da. Es war zwar nichts Kirchliches zu entdecken. Kein Altar. Keine Kanzel. Auch einen Pastor im Talar konnte ich nicht ausmachen. Nur die Posaunenbläser waren jetzt auch zu sehen. Also musste dies der Platz sein. Schließlich stieg ein Mann auf einen Tisch und begrüßte die Anwesenden. Liedblätter wurden verteilt. Es wurde gesungen. Der Mann auf dem Tisch las aus der Bibel vor. Es war die Geschichte vom ersten Pfingstfest. Er las davon, wie Tausende aus vielen Ländern zum Fest nach Jerusalem gekommen waren und nun miterlebten, was unter der Wirkung von Gottes gutem Geist geschah. Wie in das Sprachengewirr hinein die Mitarbeiter Jesu anfingen zu predigen, von Jesus zu erzählen. Und er las von dem Wunder, das die Zuhörer dabei erlebten: Jeder verstand, was die Mitarbeiter Jesu sagten, ganz gleich, in welcher Sprache er sonst redete. Und nicht nur den Sinn der Worte verstanden sie. Sie

spürten: Das ist wichtig für uns. Das geht uns an. ,,Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz,” las der Mann auf dem Tisch. Und die Zuhörer in der Geschichte fragten nach: Was sollen wir tun? Was bedeutet das für uns? „Lasst euch erretten!” bekamen sie zur Antwort.  Irgendwie hatte ich gar nicht mitbekommen, dass der Mann mit seiner vorgelesenen Geschichte zu Ende gekommen war und jetzt selber predigte. So sehr hatte mich von irgendeiner Stelle an die Geschichte gepackt. Die letzten Sätze hatten sich bei mir festgehakt und gingen mir nicht aus dem Kopf: Was bedeutet das für mich? Was soll ich tun?

,,Gott redete durch die Mitarbeiter Jesu so eindringlich zu den Menschen,” sagte der Prediger auf dem Tisch, ,,dass viele der Zuhörer noch am gleichen Tag eine mutige Entscheidung trafen. Sie sagten Ja zu Jesus und zu einem neuen Leben mit ihm. So entstand die erste Gemeinde.” Plötzlich war mir klar: Die Stimme des Mannes dort ist Gottes Stimme für mich. Ich begriff: Die Orientierung für mein Leben, das ich in der Jugendgruppe suchte, fand ich, wenn ich ,,Ja” sagte zu Jesus und anfing, von ihm zu lernen, was Leben heißt. Immer wieder erlebe ich das so bis heute. Gott redet mich an durch Menschen. Das müssen nicht

Pastoren sein wie der Mann auf dem Tisch an der Talsperre. Manchmal hat Gott mir etwas zu sagen durch einen guten Freund, manchmal durch einen Fremden, dem ich begegne. Hilfreich ist für mich dabei die Frage geblieben: Was bedeutet das für mich? Was will Gott mir durch diesen Menschen sagen?

Auch heute will ich Herz und Ohren offen halten für Situationen, in denen Gott mir durch andere Menschen etwas sagt.

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