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/ Wort zum Tag

Philipper 4,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Freut euch in dem Herrn alle Wege und abermals sage ich: Freut euch!“

Philipper 4,5

Obwohl die Gemeinde damals in Philippi von außen durch Sektierer und von innen durch Zwistigkeiten bedroht ist, gibt es nach der Überzeugung des Apostel Paulus noch genug Grund zur Freude. Er schreibt der Gemeinde: „Freut euch in dem Herrn alle Wege und abermals sage ich: Freut euch!“ (Philipper 4, 5)

Diese Freude ist erst dort echt, wo sie auch in schwierigen Situationen tragender Grund bleibt.

Aus einer solchen Freude heraus wird dann die „Güte“ gegenüber den Menschen geboren, von der Paulus weiter schreibt: „Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!“ (Philipper 4, 5) Mit dieser Güte ist eine Freundlichkeit gemeint, die wohlwollend nachsichtig und vernünftig denkend ist. Eine Freundlichkeit, die abbildhaft das Wesen Jesu widerspiegelt, der selbst die Freude ist. Der Apostel Paulus will damit bewirken, dass die Leser sich nicht auf einen bestimmten Kreis von Menschen beschränken, sondern grundsätzlich jedermann ihre milde Güte spüren lassen. Dazu gehört natürlich eine innere Gelöstheit von den persönlichen Interessen und der sogenannten Gemütlichkeit des Lebens. Diese Grundhaltung soll allen Menschen innerhalb und außerhalb der christlichen Gemeinde bekannt werden. So wird sie zum Tatzeugnis für Jesus Christus.

Mich hat sehr beeindruckt, was Aristides, ein griechischer Denker (117-181 n. Chr.) in einem Brief an den Kaiser Hadrian über das Verhalten der ersten Christen geschrieben hat. Da heißt es u.a.: „Sie wandeln in aller Demut und Freundlichkeit. Lüge wird bei ihnen nicht gefunden. Sie lieben einander. Die Witwen missachten sie nicht. Die Waise befreien sie von dem, der sie misshandelt. Wer hat gibt neidlos dem, der nicht hat. Wenn sie einen Fremdling sehen, führen sie ihn in ihre Wohnung und freuen sich über ihn, wie über einen wirklichen Bruder ... Und hören sie, dass einer von ihnen wegen des Namens ihres Christus gefangen oder bedrängt ist, so sorgen alle für seinen Bedarf und befreien ihn womöglich. Und ist unter ihnen irgendein Armer oder Dürftiger, und sie haben keinen überflüssigen Bedarf, so fasten sie zwei bis drei Tage, damit sie dem Dürftigen ihren Bedarf an Nahrung decken“ (15,7 folgender Punkt so im diakonischen Kompendium zitiert, Göttingen 2005, Seite 37).

Für diese Güte, die durch Jesus Christus damals am Heiligen Abend in die Welt gekommen ist, sollen wir Christen unter den Leuten bekannt sein.

Der folgende Zwischenruf des Paulus: „Der Herr ist nahe“, lässt den Hintergrund seiner Ermahnung aufleuchten. Es gilt im doppelten Sinn. Der Herr ist nahe denen, die ihn anrufen. Sie verspüren seine kraftvolle Nähe. Und Jesus Christus kommt zugleich nahe als der Wiederkommende. Seine Ankunft zur letzten Entscheidung steht noch bevor. Die uns noch zur Verfügung stehende – begrenzte – Zeit, soll ein Anreiz sein, das zur Erfüllung zu bringen, was Jesus uns aufgetragen hat. Einerseits ist Jesus „bei uns alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28, 20), und zwar durch den Heiligen Geist. Andererseits wird Jesus in der Zukunft so wiederkommen, wie er diese Erde verlassen hat (Apostelgeschichte 1, 11, Lukas 21, 27).

Doch für jetzt schon gilt: Jesus ist uns nahe. Er ist nicht einmal eine Handbreit von uns entfernt. Er umgibt uns von allen Seiten. Er ist unsere Freude und wirkt in uns Güte gegenüber dem Nächsten. 
 

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