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/ Wort zum Tag

Jeremia 24,7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der Herr bin."

Jeremia 24,7

Sie waren noch einmal davongekommen. Sie durften in der Heimat bleiben. Als die Babylonier die Führungsschicht in die Gefangenschaft nach Babylon verschleppten, blieben sie in Juda und Jerusalem zurück. Sie schrieben sich das auf ihre Fahnen. Selbstgerecht meinten sie: Wir haben es verdient, dass wir vor der Strafe Gottes verschont geblieben sind. Aus dem Strafgericht Gottes über sein ungehorsames Volk hatten sie nicht die entsprechenden Lehren gezogen. Den Bußruf des Propheten, den er im Auftrag Gottes weitergab, bezogen sie auf andere. Sie hatten den Ruf zur Umkehr und einem Leben mit Gott nicht für sich gehört. Demut und Buße schienen für sie Fremdworte. Das Verbleiben in der Heimat war für sie nicht Zeichen der Barmherzigkeit Gottes, sondern ihr Verdienst. Das meinten sie, die Davongekommenen.
Viele ihrer Landesleute, die führenden Leute im Land und die Handwerker mussten den schweren Weg in die babylonische Gefangenschaft antreten. Nun saßen jene an den Wassern von Babel. Sie waren den fremden Machthabern ausgeliefert. Ihnen mussten sie dienen. Die fremde Religion der Babylonier wurde für sie zur großen Anfechtung. Trauer über den zerstörten Tempel und Sehnsucht nach der Heimat bestimmte viele. Manche passten sich an. Manche hielten am Vertrauen zum lebendigen Gott fest. Falsche Heilspropheten weckten bei den Verbannten in Babylon falsche Hoffnungen auf eine schnelle Rückkehr. Der Bote Gottes, der Prophet Jeremia hingegen warnte vor falschen Zukunftshoffnungen. Er mahnte die Verbannten, in der Fremde an Gott festzuhalten. Gott selbst hatte Jeremia beauftragt und bevollmächtigt.
In einer Vision von zwei Feigenkörben, der eine mit guten und der andere mit schlechten Früchten, illustrierte Gott Jeremia seine Sicht der Dinge. Im Bild vom Korb mit den schlechten Früchten steckt Gottes Urteil über die Überheblichen und Selbstgerechten.
Im Bild von den guten Feigen macht der lebendige Gott seine Absichten mit den Verbannten deutlich. Er schenkt Jeremia Einblick in seinen Heilsplan. Den Verbannten sagt er seine gnädige Zuwendung und seine Hilfe zu. Sie gipfelt in der Aussage: „Ich will sie gnädig ansehen und sie wieder in dies Land bringen. Ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der Herr bin.“
Was einem Menschen widerfährt ist nicht sein Verdienst, sondern Gottes gute Gabe. Wir hören in dem Bibelwort von heute die Willensbekundung Gottes.
Menschen werden ihn als Herrn der Weltgeschichte und der eigenen Lebensgeschichte erkennen. Sie werden auf  falsche Einschätzungen, auf Überheblichkeit und Selbstrechtfertigung verzichten.  Der Glaube und die Erkenntnis Gottes sind Geschenke der göttlichen Gnade.
Indem Menschen Gott vertrauen, antworten sie auf seinen Anruf. Sie geben ihm die Ehre. Sie erkennen an, was im ersten Gebot als sein Wille ausgedrückt ist: „Ich bin der Herr dein Gott! Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“
Das Herz, das Innerste, ist der Ort, wo Gott seinen Anker anlegt. Hier redet er bis zum heutigen Tag zu seinen geliebten Menschen. Gott gibt die, die ihm treu sind nicht auf. Er rettet sie durch das Gericht hindurch. Er schenkt ihnen ein neue Sichtweise, ein Herz, dass offen ist für ihn. Er ersetzt das steinerne Herz durch ein fleischernes. Gott schenkt einen neuen Geist, eine neue Gesinnung. Er schenkt Zukunft, auch da, wo der Weg dunkel und schwer ist. Vertrauende Menschen sind bestimmt von der Liebe zu Gott und seinem Sohn Jesus Christus.  Ihr Herz orientiert sich am Herzschlag der Liebe Gottes. Sie haben die entscheidende Perspektive für ihr Leben gefunden.
Glaubende leben im weiten Raum seiner Liebe in freudiger Erwartung des Kommenden.
Valentin Thilo hat es in einem Liedvers so zusammengefasst: „Ein Herz, das Demut liebet, bei Gott am höchsten steht. Ein Herz, das Hochmut übet, mit Angst zugrunde geht; ein Herz, das richtig ist und folget Gottes Leiten, das kann sich recht bereiten, zu dem kommt Jesus Christ.“
 

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