Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Lukas 18,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!"

Lukas 18,13

Heute lernen Sie zwei Männer kennen:
Herrn P und Herrn Z.

Herr P - P wie Pflichttreue -  ist  ein Supermann in Selbstorganisation.
Eine Kapazität in Konsequenz.
1/10 seiner Einkünfte überweist er per Dauerauftrag an Bedürftige.
Seinen Körper hat er unter Kontrolle. Kein Gramm zu viel an den Hüften.
Privataudienz bei seinem Schöpfer gehört zu seinen obersten Prioritäten. Gebetszeiten stehen bei ihm mit Rotstift  im Terminkalender.

Wenn alle so wären wie P, dann gäbe es keine Kriege und keinen Hunger. Keine Armut und keinen Streit.

Der zweite ist Herr Z -  Z wie Zaster. Oder Zocker.
Materialist. Cleveres Kerlchen. Nase vorn. Wenn ihm einer kommt mit Moral, hat er seine Antwort stets parat:
„Wenn ich´s nicht machte, macht´s ein anderer. Wäre dir das etwa lieber? Außerdem: ich hab auch ganz klein angefangen. Was ich mache, kann doch jeder.“
„Rast ich so rost ich“ ist seine Devise. „Stillstand ist Rückschritt“  Wachstum ist angesagt. Koste es, was es wolle. Wenn andere dabei unter die Räder kommen – ihr Pech.
Und wenn Skrupel kommen, dann werden sie schnell weggedrängt. Und wenn Sorgen kommen, dann werden sie runtergespült. Und wenn die Frau wartet, dann muss sie eben warten. Und wenn sie nicht warten will, dann kann sie ja gehen...
Aber das Loch im Herzen wird immer größer.

Und weil es so viele Z-s gibt, deshalb ist die Welt so, wie sie ist.

Dass wir P im Tempel finden, ist nicht verwunderlich. Aber was will Z im Tempel?
So ganz genau weiß er das wohl selber nicht. Es ist nicht seine Welt. Er steht von ferne. Was ist passiert? Z wie Zusammenbruch? Z wie zerknirscht? 

Z vergleicht sich mit niemandem mehr. Absolut einsam steht er vor seinem Schöpfer. Er merkt plötzlich, wie lächerlich und leer es ist, Gott zu erklären, dass es ja viele Menschen gibt, die noch viel schlimmer sind als er. Was soll das. Das ist doch Gott egal. Er merkt, wie meilenweit er entfernt ist von dem, was der Schöpfer eigentlich mit ihm vorhatte. Er riecht, dass alle seine faulen Kompromisse zum Himmel stinken. Falls es einen gibt. Beten – wie macht man das? Fast hat er´s vergessen. Eigene Worte fallen ihm keine ein. Da kommen ihm alte Worte in den Sinn, die hat er vor vielen Jahren als Kind im Reli-Unterricht mal gelernt. Und so stößt er Psalm 51 heraus: Gott, sei mir Sünder gnädig.

Und genau das macht Gott. Jesus kommentiert: Der Z - Zöllner ging an diesem Tag gerechtfertigt in sein Haus.
P meint, er ist Gott ganz nah. Und doch ist er ihm ganz fern. So kann man sich täuschen.
Z meint, er ist Gott ganz fern. Und doch ist er Gott ganz nah. So kann man sich täuschen. Zum Glück.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.