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/ Wort zum Tag

1. Petrus 5,10

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.

1. Petrus 5,10

Der Apostel Petrus schließt seinen ersten Brief mit einer nüchternen Analyse des Umfeldes, in dem Christen leben, und gleichzeitig mit einer großartigen Zusage. Er schreibt: „Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen“ (1. Petr 5,10).

Petrus ist kein Theoretiker. Er weiß, was leiden heißt. Nach dem Bericht der Apostelgeschichte war er dreimal im Gefängnis. Mindestens einmal wurde er ausgepeitscht. So weiß Petrus sehr gut, dass das Leiden zwar kein Hauptwort für uns Christen werden muss, aber werden kann. Petrus hat auch mitbekommen, was für harte Prüfungen seine Mitchristen durchzustehen haben. Immer wieder werden die ersten Christen durch Verfolgungen angegriffen und angefochten. Nicht nur in seinem Umfeld, sondern Petrus erwähnt auch, dass viele Christen in anderen Ländern genauso leiden.

Würde er heute leben, würde er wahrscheinlich hinzufügen, dass noch nie so viele Christen aufgrund ihres Christseins in dieser Welt verfolgt werden. Nicht nur das, Christen sind auch ansonsten dem normalen Leben nicht enthoben. Auch sie kommen am Leid nicht vorbei. Sei es nun eine Krankheit, eine berufliche Krise oder seien es familiäre Schwierigkeiten. Davon bleiben wir Christen auch nicht verschont. Wie gern würden viele Menschen diesem Leid entfliehen, so wie es die Legende erzählt von der Rose aus Jericho.
Sie blüht in herrlicher Pracht und duftet mit wunderbarer Süße, solange sie genügend Wasser aus dem Boden beziehen kann. Wenn kein Regen mehr fällt und die Feuchtigkeit des Bodens nachlässt, rollt sie sich zusammen wie ein Ball. Bevor ihre Wurzeln austrocknen, rollt diese Rose sich zusammen und lässt sich vom Wind forttreiben, um dann irgendwo, wo es genug Wasser gibt, wieder zu blühen und zu duften. Das wäre schön, wenn das so ginge, wenn man so wie diese Rose seiner Krise entfliehen könnte. Doch der Apostel Petrus macht deutlich, es ist gut, wenn ich das Leiden nicht verdränge, sondern mich dieser Herausforderung nüchtern stelle. Deshalb nüchtern stelle, weil, wie Petrus sagt, ich im Leid mit Gott rechnen kann. Natürlich sehnt sich keiner danach. Jeder würde gern glücklich und problemlos durchs Leben gehen, aber das ist nicht jedem geschenkt. Darum ist es ganz wichtig, sich bewusst zu machen: Auch wenn ich leide, bin ich ein von Gott geliebter Mensch. Im Leid kann ich damit rechnen, dass Gott mich aufrichtet, mir also neue Kraft schenkt, dass er mich stärkt, mir Mut gibt zum Weitermachen, und dass er mich gründet, ich also durch sein Wort ein Fundament habe, auf dem ich stehen kann, mit dem ich leben kann.

Diese Leiden dauern aus der Sicht Gottes nur eine kleine Zeit. Also eine Zeit unter Gottes Kontrolle, begrenzt. Es hat mal einer gesagt: „Wenn Gott zulässt, dass seine Kinder durch den Schmelzofen gehen, behält er die Uhr im Auge und das Thermostat im Griff.“

Der amerikanische Geistliche Harry Emerson Fostick (1878-1969) schrieb in seinem Buch „Die Kraft des Durchhaltens“: „Es gibt ein skandinavisches Sprichwort, das sich jeder von uns als inneren Aufruf zu eigen machen könnte: ‚Der Nordwind hat die Wikinger gemacht.‘ Woher kommt nur die Auffassung, dass gesicherte Lebensbedin-gungen, das Fehlen von Schwierigkeiten und die Vorteile des Wohlstandes einen Menschen gut oder glücklich zu machen vermögen? Im Gegenteil: Wer sich selbst bemitleidet, der bemitleidet sich auch, wenn er auf einem Samtkissen liegt …“

Gerade das Leid ist es, das Menschen aufrichtet, stärkt, kräftigt und gründet, denn je mehr der junge Bambus vom Sturm gepeitscht wird, sagt ein asiatisches Sprichwort, desto fester wird er. Bei alledem hat dieses Leiden aber ein einzigartiges
Ziel: Gottes ewige Herrlichkeit in Christus Jesus. Der Weg durch das Tal des Leides führt in ein neues Land, in eine neue Welt, in Gottes Herrlichkeit. So wie es Matthias Claudius gesagt hat: „Wir sind nicht umsonst in diese Welt gesetzt. Wir sollen hier reifen für eine andere Welt.“

Dafür sind wir von Gott gerettet und dafür sind wir fest in seinen Händen in dieser Zeit bis in Ewigkeit.
 

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Kommentare (2)

m.b. /

Das ist eines der Versprechen Gottes, auf das ich den mir geschenkten Glauben setze. In der Elberfelder Bibel heisst es statt aufrichten,vollkommen
machen und im 1. Jak1,4 heisst es dazu : Das mehr

Raymond Schneider-Wihler /

Mein lieber Pastor! Danke für den Reichtum, Danke für Dein Dienen, Danke für die segensvollen Gedanken. Schön, dass Du da bist als ein Freund Gottes!