/ Wort zum Tag
Johannes 14,15
Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.
Christus spricht: Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.
Der Chef tritt in den Ruhestand. Nun ist er daran, sich von seinen Mitarbeitenden zu verabschieden. Bevor er geht, gibt er ihnen letzte Anweisungen. Was wird er ihnen wohl sagen? Er wird sich für alles Gelungene bedanken. Und er wird Ratschläge geben, wie die Firma mit der in seinen Augen optimalen Strategie weiterhin erfolgreich geführt werden kann; vielleicht wird er auch letzte Ausbaupläne und Möglichkeiten für die Gewinnmaximierung vorlegen.
Jesus ist daran, sich von seinen Jüngern zu verabschieden. Was sagt er ihnen? Gibt er ihnen Ratschläge für eine optimale Missionsstrategie? Erlässt er eine Ordnung für die kommende christliche Kirche? Nichts dergleichen! Er sagt unter anderem: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.“
Können Sie sich einen abtretenden Firmenchef vorstellen, der vor seinem Abgang die Mitarbeiter auffordert, nicht zu erschrecken und ihn zu lieben? Kaum! Jesus ist viel mehr als ein irdischer Anführer. Der äußere Erfolg steht bei ihm nicht im Mittelpunkt. Er kümmert sich um unser Innerstes. Er will uns zuinnerst heilen. Er will in unserem Herzen eingepflanzt sein. Das erste und wichtigste ist, dass wir Jesus, Gottes Sohn von Herzen lieben. Das zweite kommt gleich auf dem Fuß: Wir sollen auch unsere Mitmenschen lieben. Und das können wir am besten tun, wenn wir die Gebote von Jesus halten.
Ganz ähnlich sagt es das folgende Psalmwort: „Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz habe ich in meinem Herzen“ (Psalm 40,9). Für einen Menschen des Alten Testaments ist im ursprünglichen, unverstellten Sinn Gott im Gesetz selber anwesend. Er soll das Gesetz, den Willen Gottes und damit Gott selber in seinem Herzen tragen. Unter dieser Voraussetzung kann er den Willen Gottes gern und gut erfüllen, ohne Krampf.
In einem Lied von Kurt Rommel heißt es: „Du legst uns deine Worte und deine Taten vor. Herr, öffne unsre Herzen und unser Ohr.“ Es ist ein Lied, das an den Beginn des Gottesdienstes gehört. Wir vergegenwärtigen uns die Worte und Taten Jesu Christi. Wir bitten ihn um ein offenes Herz und ein offenes Ohr.
Wenn wir Jesus liebhaben, so gilt diese Bitte nicht nur für besondere Tage und Anlässe. Sie gilt für jeden Tag. Wenn wir Jesus liebhaben, dann lernen wir möglichst täglich mehr über seine Worte und Taten, indem wir in den Evangelien lesen. Wenn wir Jesus liebhaben, so werden wir versuchen, seine Gebote zu halten.
Ein anspruchsvolles Beispiel dazu: Jesus hat uns geboten: „Liebt eure Feinde!“ Haben Sie jemanden auf der Picke? Gibt es jemanden, der Ihnen dauernd Steine in den Weg legt? Geben Sie ihm oder ihr heute ein freundliches Wort. Tun Sie ihm oder ihr heute etwas zuliebe. Nicht aufdringlich, nicht auffällig, nicht gekünstelt. Lassen Sie sich von Gott eine Gelegenheit schenken. Und wenn sie da ist, dann ergreifen Sie die Möglichkeit!
Wer Jesus lieb hat, wird seine Geboten halten!
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