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/ Wort zum Tag

2. Korinther 3,17

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Das zu Ende gehende Jahr war z. B. geprägt von dem Freiheitskampf der Völker Nordafrikas. Es war schon beeindruckend, mit welchem Mut und welcher Unerschrockenheit Menschen da auf die Straße gingen und bereit waren, für die Freiheit wenn nötig ihr Leben hinzugeben.

„Freiheit“ – das ist offenbar ein Zauberwort für uns Menschen. Freiheitsbewegungen sind durch die Jahrhunderte in vielen Teilen der Welt aufgetreten. Und wenn  Reinhard Mey singt: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein ...“, dann ist das ein Ausdruck für eine allgemeine Sehnsucht vieler Menschen.

Jeder Jugendliche durchlebt eine Phase, in der er gern alle ihm durch die elterliche Erziehung auferlegten Fesseln abwerfen möchte. Frei sein – das ist es!

Nun gibt es nicht selten Menschen, die uns Christen sagen: „Geht mir weg mit eurem christlichen Glauben! Das ist mir alles viel zu eng. Das darf ich nicht und dies soll ich tun. Nein, darauf kann ich verzichten.“ Christlicher Glaube wird als unfrei und gesetzlich empfunden. Da ist dann sicher manches im Weitergeben einerseits und im Verstehen oder Verstehenwollen andererseits schief gelaufen.

Aber ist es nicht wirklich so, dass Gott uns durch die zehn Gebote klare Weisungen gegeben hat? Und nun scheint unser Bibelwort für den heutigen Tag das genaue Gegenteil zu sagen: „Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit.“

Wie wahr dieses Wort ist, kann am besten jemand bestätigen, der durch den Glauben an Jesus von einer Sucht frei geworden ist. Mir sagte mal ein ehemaliger Alkoholiker: „Ich darf in einer Stadt nicht an einer Gaststätte vorübergehen. Wenn ich die Dünste rieche, die da herauskommen, weckt das in mir wieder die Lust zu trinken.“ So stark kann auch für einen Befreiten immer noch die Knechtung durch das Suchtmittel nachwirken.

Ein Süchtiger muss zu seinem Suchtmittel greifen. Viele behaupten zwar: „Ich kann ja jederzeit aufhören.“ Aber sie wissen, wenn sie ehrlich sich selbst gegenüber sind, dass sie unter einem Zwang stehen, der sie immer wieder zu dem Suchtmittel treibt. Wo aber jemand sich das eingesteht und Hilfe in Anspruch nimmt, da besteht die Chance, frei zu werden. Und wer dabei mit der Hilfe des allmächtigen Gottes rechnet, der erlebt wirklich: „Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit.“ Da muss der oder die Betreffende nicht mehr zum Suchtmittel greifen.

Und wie steht es nun um diejenigen, die den christlichen Glauben als beengend empfinden? Da kann es uns vielleicht helfen, wenn wir einen Blick in die Evangelien im Neuen Testament tun. Jesus steht der Gruppe der Pharisäer und Schriftgelehrten gegenüber. Sie pochen darauf, dass das Gesetz Gottes buchstabengetreu eingehalten werden muss. Jesus aber setzt sich in manchen Situationen über dieses Gesetzesverständnis hinweg, indem er z. B. am Sabbat Menschen heilt, also gegen das Ruhegebot für den Feiertag verstößt.

Er hat die Freiheit, das zu tun, was ihm unter der Leitung des Geistes Gottes nötig erscheint. Das ist hier gemeint: Nicht um ein ängstliches, einengendes Beachten von Vorschriften geht es, sondern darum, sich vom Geist Gottes leiten zu lassen. Ich kann ja bei allen Entscheidungen, die ich zu treffen habe – und mein Tag besteht im Grunde aus einer Fülle von vielen kleinen oder auch größeren Entscheidungen – ich kann bei all diesen Entscheidungen Gott bitten, mir zu helfen und mich die richtige Entscheidung fällen lassen.
Dann wird mir bewusst, dass ich nicht ängstlich mich sklavisch an bestimmten Regeln orientieren muss, sondern die große Freiheit habe, mich von Gottes Geist leiten zu lassen. Das vermittelt mir große Freude einerseits und Geborgenheit und Sicherheit andererseits.
 

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Kommentare (3)

Klaus /

Danke für dieses "Wort zum Tag", es findet in meinem Leben seine Bestätigung und bezeugt auch die Wahrhaftigkeit des göttlichen Wortes.
Joh. 8, 32 u. 36
Jesus sagt: “. . . und ihr werdet die Wahrheit mehr

Pfr.i.Dietrich Tews /

Danke für diese Andacht. Ich habe sie mir 2x angehört. Einmal direkt früh im ERF und eben noch einmal über den Laptop. Das regt zum weiter Nachdenken an und es ist so schade dass wir nun nicht mehr

Sabine /

Danke, dass Sie die Freiheit, die wir haben dürfen, so gut erklärt haben. Ich habe da auch so meine großen Schwierigkeiten. Ich möchte mich dann an Ihre Zeilen erinnern.