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/ Wort zum Tag

Psalm 90,14

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.

Psalm 90,14

Ich hoffe, Sie hatten eine gute Nacht und können sich nun auf den Sonntag freuen! Denn morgen ist ja bereits wieder Alltag und da werden wir in der Frühe nicht mehr so gemütlich aufstehen können wie heute. Wie unterschiedlich sie doch sein können, diese ersten Augenblicke eines neuen Tages – so zwischen Genuss und Frust, zwischen Freude und Sorge, zwischen Ruhe und Hast! „Morgenstund hat Gold im Mund“ – diese bekannte Volksweisheit ist wohl gerade deshalb entstanden! Die einen schmunzeln darüber und winken resigniert ab. Für sie gibt es ihn nicht, diesen einfachen Glücksautomatismus. Andere wiederum können diesem Sprichwort sehr wohl einen Sinn abgewinnen. Sie sind davon überzeugt, dass sich in der Frühe häufig doch das Gelingen oder Misslingen des Tages entscheidet.

Wie dem auch sein mag – der Start in den Tag ist allemal ein wichtiger Moment. Das zeigen unsere Erfahrungen. Und das belegen auch Fachleute, die sich mit dem Wohlbefinden des Menschen befassen. Wer zu spät aufsteht und dann hektisch, sorgenvoll, unaufgeräumt, ohne Frühstück und besinnliche Momente, vielleicht sogar im Streit das Haus verlässt oder halb verärgert in den Tag hineinstolpert, der wird bis zum Abend von Unruhe und Unausgeglichenheit geplagt sein.

Man kann den Tag aber auch anders beginnen! In unserer stressig-mobilen Hochleistungsgesellschaft hat es sich längst herumgesprochen, dass man auch die Lebenszufriedenheit, die Lebensbalance und das eigene Wohlbefinden unbedingt managen sollte! Anleitungen für spirituelle Rituale am Morgen und am Abend finden sich in Gesundheitsmagazinen und Zeitschriften unserer Apotheken und Drogerien zuhauf! Kann man das „Gold der Morgenstunde“, die „Wellness“ für den Alltag also doch herausfordern und gezielt erreichen?!

Für die jüdische und christliche Tradition ist die Wichtigkeit des Tagesanbruches nichts Neues! Sowohl im alten Israel als auch in den christlichen Kirchen gehört es bis heute zur Lebenskultur, den Tagesrhythmus bewusst so zu gestalten, dass eine Begegnung mit Gott möglich wird. Und das Wort des Tages aus Psalm 90 bringt das sehr schön zum Ausdruck: „Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang!“ Im hebräischen Urtext wird noch deutlicher ausgemalt, was damit gemeint ist: „Sättige uns früh am Morgen mit deiner Gnade und Güte ...“ Besonders schön und treffend übersetzt Martin Buber: „Zum Morgen sättige mit deiner Huld uns, dass wir jubeln und uns erfreuen an all unsern Tagen.“

Hier wird also der Tagesbeginn tatsächlich als Quelle für ein gelingendes Leben bezeichnet. Wer sich morgens die Zeit nimmt, um Gott zu begegnen und Ihn um Seine Begleitung zu bitten, der erfährt in dieser Begegnung soviel „Gnade und Güte“, dass er durch den Tag hindurch getragen wird! Ja, diese Regelmäßigkeit der morgendlichen Audienz bei Gott verleiht unserem Leben Stabilität und anhaltende Geborgenheit, so dass wir in heiterer Gelassenheit und dankbarer Freude durch den Tag gehen können! Das gilt besonders dann, wenn uns Unglück, Not und die Vergänglichkeit des Lebens alle Freude rauben wollen. Unser Tageswort steht mitten in solchen Überlegungen des Psalmbeters! Gerade in schweren Zeiten stimmt das Sprichwort „Morgenstund hat Gold im Mund“! Wer regelmäßig in der Frühe des Tages Gott darum bittet, Geist und Seele, Gefühle und Empfindungen mit Gnade und Güte zu sättigen, der erfährt den goldenen Wert des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung für seinen Lebensalltag!

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