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/ Wort zum Tag

Psalm 118,14

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Meine Stärke und mein Loblied ist der Herr, und er ward mein Heil.

Psalm 118,14

Wenn ich etwas Gutes von einem anderen sagen will, spreche ich auch von seinen Stärken. Wenn jemand z. B. gut organisieren kann, sage ich: Organisieren ist seine Stärke. Die Stärke eines anderen kann sein, dass er sich gut in die Situation eines anderen Menschen hineindenken kann.

Bei einem Christen sagen wir mitunter, dass Gottvertrauen seine Stärke ist. Die Stärke eines Verkündigers kann sein, dass er biblische Texte gut in die Lebenspraxis übertragen kann. Die Stärke eines anderen ist vielleicht seine Seelsorgebegabung. Damit sagen wir aber jedes Mal, dass die Stärke in dem betreffenden Menschen selbst liegt und meinen seine Begabung.

Bei dem Verfasser von Psalm 118 ist es anders. Er schreibt nicht, dass Gott ihn in einer bestimmten Situation stark machte. Nein, er sagt es ganz direkt, dass Gott selbst seine Stärke ist. Diese Aussage wollen wir uns etwas näher ansehen. Wenn Gott meine Stärke ist, dann ist es offenbar nicht nötig, dass ich selbst stark sein muss. Es ist wie bei einem kleinen Kind, das noch nicht viel Kraft hat. Wenn es aber einen starken Erwachsenen bei sich hat, der ihm hilft, dann ist es durch den Erwachsenen stark. So schreibt auch der Apostel Paulus „Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke“ (Eph.6, 10). Weil das möglich ist, brauche ich nicht auf mein Unvermögen zu schauen. Ich kann stattdessen im Glauben sagen: Herr Jesus, weil du meine Stärke bist, brauche ich in Schwierigkeiten nicht resignieren. Weil du meine Stärke bist, brauche ich nicht Böses mit Bösem vergelten. Weil du meine Stärke bist, muss ich nicht schlecht über andere reden. Weil du meine Stärke bist, kann ich Kritik ertragen, auch wenn sie mir weh tut. Weil du meine Stärke bist, kann ich der Sünde widerstehen, denn du hast über die Sünde gesiegt. D. h. jedes Mal, wenn ich meine Schwachheit erkenne, kann Jesus meine Stärke sein. Deshalb kann ich durch ihn Situationen bewältigen, in denen ich sonst versage. – Das setzt allerdings voraus, dass ich mit der Gegenwart Jesu in meinem Leben rechne und ihn in meine Situationen einbeziehe.

Der Psalmschreiber sagt aber auch: „Der Herr ist mein Lobgesang.“ D. h., Gott selbst ist der Anlass für sein Singen. Darum ist Gott auch der Inhalt seiner Lieder. Sie ehren Gott und kommen von Herzen. Das ist Anbetung Gottes, über die er sich freut.
Der Schreiber von Ps.118 sagt von Gott sogar, dass er seine Rettung ist. Vermutlich hat Gott ihn aus einer Not herausgeholt, in der er sich selbst nicht helfen konnte.
„Gott ist meine Rettung“, d. h. er ist mein Heil. Seit Jesus in unsere Welt gekommen ist, gilt das noch viel weitreichender. Denn er rettet jeden aus seiner Trennung von Gott, der ihn als seinen Retter in sein Leben einlädt. So hat jeder, der mit Jesus lebt, wirklich Grund zu bekennen: „Der Herr ist meine Stärke, er ist mein Lobgesang, und er ist meine Rettung!“
 

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Kommentare (3)

Walter W. /

Danke für die reiche Erkenntnis,
die man aus dem Psalm erfahren kann.
-> Leben als Lobpreis - in unserer Schwachheit.

Kristina /

Eine wunderbare Auslegung, die mir Mut macht. Danke!

Dagmar Zarncke /

Danke für dieses Wort, diese
Auslegung!