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/ Wort zum Tag

Psalm 27,14

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Harren des HERRN! Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!

Psalm 27,14

Eine Frau, die zur Ungeduld neigte, bat Gott um mehr Geduld. Von da an, so schien es ihr, nahmen die Schwierigkeiten in ihrem Leben zu. Sie wandte sich wieder an Gott: „Herr, ich habe nicht um Schwierigkeiten, sondern um Geduld gebeten." Da schenkte Gott ihr einen Gedanken, der klärend wirkte: „Wie willst du Geduld lernen oder erkennen, dass du geduldiger geworden bist, ohne dass du Schwierigkeiten erfährst?"

Geduld ist bekanntlich nicht jedermanns Sache. Vor allem auch dann, wenn sich jemand in einer Situation ohne Ausweg befindet. Der israelitische König David erlebte oft verfahrene und aussichtslose Situationen. Er wurde von verschiedenen Seiten her angegriffen. Er sprach davon, dass Vater und Mutter ihn verlassen hätten. Er wurde in aller Öffentlichkeit verleumdet. Trotz allem war er entschlossen, das alles zu ertragen. Er vertraute Gott, dass er ihm zur rechten Zeit helfen würde. Diese Haltung finden wir am Schluss von Psalm 27. Nachdem er seine verfahrene Situation geschildert hat, sagt er: Harre des Herrn! Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn! (Ps 27,14).

Nicht wir werden aufgefordert, Gott zu vertrauen und Ausdauer zu zeigen. David ermutigt sich selbst, in der unangenehmen Situation, in der er sich befindet, sein ganzes Vertrauen auf Gott zu setzen. Es ist wie ein persönliches Glaubensbekenntnis: Ich will Gott treu bleiben, sagt David, ich will mich auf das verlassen, was er mir versprochen hat, auch wenn es im Moment so aussieht, als wäre alles außer Kontrolle. David hält daran fest, dass bei Gott nichts außer Kontrolle geraten kann. Deshalb will er um jeden Preis an Gott festhalten.
Harre des Herrn! - sagt David zu sich - Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn! (Ps 27,14).

Wenn wir einen Freund, der in einem schwierigen Lebensabschnitt steht, mit diesem Vers ermutigen wollen, sollten wir vorsichtig sein. Wir könnten nämlich das genaue Gegenteil erreichen. Was will mir der schon sagen?, könnte sich unser Freund denken, ihm geht es ja gut; er kann gut sagen, ich solle ruhig bleiben und mir keine Sorgen machen; er hat wohl noch nicht begriffen, was ich im Moment durchmache.

Es ist wohl besser, wenn ich für mich selber bei David lerne, zu vertrauen. Wenn ich es mir zur Gewohnheit mache, mich selber in schwierigen Lebensabschnitten zu ermutigen. Wenn ich lerne, Gott zu vertrauen, selbst wenn für mich alles aussichtslos scheint. Gott behält die Kontrolle, deshalb gilt: Harre des Herrn! Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn! (Ps 27,14). Im Grunde ist das nichts anderes, als das, was uns der Apostel Petrus später in seinem Brief empfiehlt: Alle eure Sorgen werft auf Jesus, denn er sorgt für euch (1. Ptr. 5,7).
Ich will lernen, genau dies zu tun!
 

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Kommentare (2)

Sandra P. /

Lieber Pfarrer Birnstiel,
vielen lieben Dank für Ihre tröstenden Gedanken!!

Karin Frey /

Ein ganz wunderbarer und mutmachender Beitrag.
Vielen,vielen Dank !!!