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/ Wort zum Tag

Jesaja 61,1

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat.

Jesaja 61,1

Dieser kurze Satz aus Jesaja 61 gehört ganz eng in den Kontext der drei ersten Verse. Dort heißt es nämlich weiter: „Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Vergeltung unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden, zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes gegeben werden, dass sie genannt werden »Bäume der Gerechtigkeit«, »Pflanzung des HERRN«, ihm zum Preise.“

Von wem ist da die Rede? Wer spricht in diesen prophetischen Worten so von seiner Person, seinem Auftrag und seinen Taten? Ich denke, das liegt auf der Hand. Nur einer ist der Gesalbte Gottes, der Messias, der Christus. Von ihm muss der Prophet hier schreiben. Seine Worte hat er hier bereits prophetisch vorweg zu nehmen. Die Hoffnung für das gebeutelte alttestamentliche Gottesvolk auf eine bessere Zukunft, die Hoffnung auf den, der den Elenden das Evangelium bringt, die zerbrochenen Herzen heilen kann und die Gebundenheit der Menschen lösen – diese Hoffnung trägt den Namen „Jesus“.  Er ist es, in dem Gott seine Gnadenzeit (sein gnädiges Jahr) aufrichtet. Er ist es, der die Trauernden tröstet und das Lob Gottes anstachelt. Von Jesus Christus, dem Sohn Gottes ist hier also die Rede. Er allein kann so sprechen. Deshalb ist das, was er hier als sein Werk ankündigt, auch nicht einfach auf uns zu übertragen. Hier wird Gottes Eingreifen durch die Menschwerdung seines Sohnes angekündigt und gefeiert. Nach der frustrierenden Königsepoche in der Geschichte des alttestamentlichen Gottesvolkes, in der es immer wieder zu Niedergang und Scheitern kam, in der jede Generation erneut die Hoffnung auf bessere Zeiten begraben musste, kündigt Gott selbst nun sein Handeln an. Und diesmal nicht mehr nur, indem er durch Propheten sein Wort sendet, sondern indem er durch seinen Sohn und den Heiligen Geist mitten unter seinem Volk da ist und handelt.

Jesus konnte mit Fug und Recht sagen: „Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat.“ Und er hat seine Sendung erfüllt. Das erinnert auch an den Anfang des Johannesevangeliums, wo es heißt: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit.“ Was heißt das nun aber für uns? Nun, als Christen sind wir mit hineingenommen in diesen Auftrag. Jesus hat uns einen Teil seiner Sendung weitergegeben – wie auch den Heiligen Geist. Das Evangelium in aller Welt und jedem Menschen bekannt  zu machen, ist auch unser Auftrag. Gebundene im Namen Jesu loszusprechen, Hoffnungslosen wieder Hoffnung zu machen, zerbrochene Herzen zu verbinden – das entspricht dem diakonischen Auftrag an die Kirche und dem Missionsbefehl. Und auch wir haben als Christen – so drückt Johannes das in seinem ersten Brief aus – eine göttliche Salbung für unseren Auftrag empfangen: „Doch ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und habt alle das Wissen… Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm.“ 

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