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/ Wort zum Tag

Psalm 19,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz.

Psalm 19,9

„Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz“: Das ist Teil eines Liebesliedes. Dies Liebeslied besingt nicht eine wunderschöne Frau, nicht einen starken Mann mit schönen Augen – dies Liebeslied besingt Gottes Wort und damit Gott selber.

Ja, ein Liebeslied: Wie sonst soll ich es nennen, wenn ein Sänger immer neue Formulierungen sucht, um zu beschreiben, wie gut, schön und wohltuend jemand für ihn ist? Dass der Sänger ohne das geliebte Wesen nicht leben kann? Genau das geschieht hier. Sechs Verse findet er, um zu sagen: So ist Gott, das ist sein Wort für mich! Die Psalmendichter sind ganz besonders erfindungsreich gewesen, um in zahlreichen Wendungen das Wort Gottes, sein Gesetz zu beschreiben. Gesetz oder, wie im Losungswort, „Befehle“, das klingt mir erst mal so – ja, eben gesetzlich. Und sind nicht Liebe und Gesetz oft einander entgegengesetzt? Hat nicht Jesus gerade das kritisiert, dass das Gesetz ohne Liebe angewendet wurde? Dass es einengte, Menschen beschwerte? Gewiss ist das oft vorgekommen. Und leider kommt es auch bei den Nachfolgern Jesu oft vor. Auch bei mir selber bemerke ich es immer wieder.

Darum will ich noch einmal genau hinschauen: Wovon sagt und singt dieser Psalm? Jeweils am Anfang der sechs Liebesliedverse steht ein Wort, das die Weisungen Gottes umschreibt. Sie sind vollkommen, zuverlässig, richtig, klar, rein und wahrhaftig. Und sie bewirken etwas!

So ist gleich das erste: Sie bringen das Leben, die Seele zurück! Das ist nicht einengend – das ist befreiend! Das ist nicht gesetzlich, das ist – liebevoll!

Das zweite: Sie machen den Unverständigen weise! Das ist heute so nötig wie damals. Unverständig, das ist derjenige, der noch nichts gelernt hat. Weise sein, das heißt aber nicht, Vorgesagtes auswendig lernen und nachplappern, das heißt vielmehr: Selber denken können. Gelerntes verantwortungsbewusst anwenden. In der Liebe.

Das dritte: Sie erfreuen das Herz. Hat Sie schon einmal ein Wort Gottes direkt ins Herz getroffen und fröhlich gemacht? Ich erlebe es immer wieder, auch und gerade in schweren Zeiten.

Das vierte: Sie erleuchten die Augen. Ist das nicht ein Zeichen der Liebe? Die leuchtenden Augen beim Anblick des oder der Geliebten – so leuchtende Augen bekommt der Sänger angesichts der Klarheit des Wortes Gottes.

Das fünfte: Gottes Wort bleibt für immer. Anders als in gewöhnlichen Liebesliedern ist hier wirklich darauf Verlass: Gott bleibt, und er liebt mich weiterhin, redet weiterhin mit mir, bis ans Ende der Zeiten.

Und das sechste: alle miteinander sind die Gebote Gottes gerecht. Das heißt: Sie geben jedem, was ihm zusteht. Sie sind den Menschen angemessen. Wo sie anders verwendet werden, da darf und muss ich Einspruch erheben! Gerechtigkeit und Liebe – für Jesus gehört beides zusammen. Nur in der Liebe kommt die Gerechtigkeit zu den Menschen.

Wer so vielfältig von Gott und seinen Weisungen singt, wer so mit ihnen täglich umgeht, mit Gott redet und auf ihn hört, dessen Leben wird davon geprägt.

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Kommentare (1)

Renate Christensen /

Vielen Dank!
Eine sehr gute wohltuenede ermutigende Auslegung