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/ Wort zum Tag

2. Timotheus 2,15

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht austeilt.

2. Timotheus 2,15

Vielleicht denken Sie jetzt: „Was geht mich das Bibelwort des heutigen Tages an! Es ist an Timotheus gerichtet, den jungen Freund und Mitarbeiter des Paulus. Der soll predigen, dazu die Gemeinde zusammenhalten und die einzelnen Christen zu einem frommen Leben anleiten. Da hat er genug zu tun. Gut, dass ich nicht so heftig gefordert bin!“ Doch wenn es darum geht, dass „Wort der Wahrheit“ recht auszuteilen, wird jeder Christ angesprochen. Denn das „Wort der Wahrheit“, die Botschaft von Jesus Christus, ist nicht nur für uns persönlich bestimmt, sondern sie will Kreise ziehen: im Gespräch mit Nachbarn und Arbeitskollegen; in der Familie, wo die Eltern ihren Kindern die Geschichten von Jesus erzählen; im Krankenhaus, wo ein Freund den Kranken durch ein Psalmwort tröstet und aufrichtet. Und wo auch immer.

Jeder soll von Jesus hören. Die Wahrheit - das also, was uns im Leben wie im Sterben tragen kann - muss unter die Leute. Denn dafür gibt es keinen Ersatz. Umso größer ist unsere christliche Verantwortung, das „recht“ zu tun, wie Paulus schreibt. Er meint damit:: „Geradlinig“ soll es sein, klar und eindeutig, ohne ein schwankendes Sowohl – als auch. Denn mit unklarem, schwammigem Gerede ist keinem geholfen. Alle sollen wissen, worauf man sich wirklich felsenfest verlassen kann.

Deshalb trägt jeder Christ eine hohe Verantwortung. „Recht austeilen“ ist angesagt. Jeder von uns an seinem Platz, mit seinen Gaben, mit seinen Möglichkeiten, in seinem eigenen Stil. Keiner wie der andere. Mir hilft dabei, dass Paulus seinen Freund Timotheus auffordert: „Bemühe dich!“ Sich zu mühen, das ist vollauf genug. Mehr muss und kann nicht sein. Denn wo immer wir mit Menschen zu tun haben, bleiben wir hinter dem zurück, was wir uns vornehmen und was uns als Ideal vorschwebt. Wie oft wollte ich in einem Gespräch kurz und bündig einbringen, was mir in meinem Glauben wichtig war. Aber manchmal blieb es bei unzulänglichem Gestottere. Und bei mancher Predigt fällt mir erst hinterher ein, wie ich es noch trefflicher hätte auf den Punkt bringen sollen. Es bleibt beim Mühen. Und das lebenslang. Wir liefern immer nur Bruchstücke.

Mich tröstet, dass Paulus das von sich selber weiß. Immerhin spricht er einmal davon, dass unser Wissen „Stückwerk“ ist und bleibt. Und er gesteht das auch dem Timotheus zu: „Bemühe dich!“. Keiner von uns muss das Vollkommene auf die Beine stellen. Sich nach dem Maß seiner Möglichkeiten reinknien – darauf kommt es an. Und das reicht. Ich bin überzeugt: Gott wird aus unserem halbfertigen Reden und Handeln noch etwas Gutes hinkriegen. Er wird das, was uns unfertig erscheint, dazu nutzen, andere Menschen zu segnen und zu erfreuen. Und einmal im Himmel wird an den Tag kommen, was Gott durch unser oft so klägliches Mühen alles an Gutem bewirkt hat. Es wird mehr sein als wir heute ahnen. Deshalb lohnt jede Mühe, das „Wort der Wahrheit“ durch unsere Verkündigung, aber auch durch unser liebevolles Handeln weiterzugeben.

Aber um das „Mühen“ kommen wir nicht herum. Aus dem griechischen Wort, das der Urtext dafür gebraucht, ist im Deutschen unser „Sputen“ geworden, emsiges, zielstrebiges Treiben. Hier ist kompletter Einsatz gefragt. Auf der faulen Haut gedeiht bekanntlich nicht viel, auch wenn sie fromm ist.

Gott möchte, dass wir uns ganz für ihn und seine Menschen engagieren.

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Kommentare (2)

Albert /

Diese Auslegung des Paulus Wortes hat mir sehr gut gefallen.
WIR MÜSSEN UNS BEMÜHEN und Jesus wird uns leiten.!!
Auch wenn J.W. von Goethe wohl kein ausgewiesener Christ ist, hat er seinen "Faust mehr

Sabine /

Danke für diese mir mutmachenden Zeilen! Ich setze mich meist unter Druck und diese Zeilen nehmen mir ein wenig den Druck.