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/ Wort zum Tag

Galater 1,6-7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Mich wundert, dass ihr Euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Jesu Christi, zu einem anderen Evangelium, obwohl es doch kein anderes gibt.

Galater 1,6-7

Es war bei einer Abendandacht am See. Wir hatten ein paar Parkbänke zusammengestellt. Die Sonnenblumen auf dem nahen Feld konnten wir sehen. „So wie sich die Sonnenblumen dem Licht zuwenden, so wollen wir uns heute Abend dem Licht Jesu Christi zuwenden“, sagte ich. Vorher hatte ich Sonnenblumenkerne in die Mitte gelegt und bat nun die Teilnehmer ein Tütchen zu nehmen mit dem Gedanken oder dem stillen Gebet: Ich will mich Christus zuwenden, der darauf wartet, mir seine Liebe zu schenken. In die Stille hinein wagte ich die Aufforderung: „Wer will kann auch laut beten“. Das Wunder geschah: Es kam zu einer Gebetsgemeinschaft am Seeufer bei untergehender Sonne.

Ein Mann mittleren Alters fiel mir besonders auf. Er stand erst ein wenig abseits, kam aber immer näher und als die anderen auf der Bank ein wenig zusammenrückten, setzte er sich. Als wir nachher allein waren, brach es aus ihm heraus: “Das tat mir gut, das brauche ich.“ Und dann erzählte er mir von sich: Als Jugendlicher war er aktiv in seiner Kirchengemeinde, dann aber wollte er es in seinem Beruf zu etwas bringen und viel Geld verdienen. Nachdem seine Ehe gescheitert war, stürzte er sich noch mehr in die Arbeit. „Aber“, so sagte er, „das war Flucht. Ich wollte über den Sinn meines Lebens nicht nachdenken. Aber dann kam es doch zu einer Krise in meinem Leben und ich landete in der Esoterik. Ich bin immer noch auf der Suche. Aber dieser Abend hat mich an das erinnert, was ich in meiner Jugend gehört habe. Das war jetzt wichtig für mich. Danke“.

Diese Begebenheit fiel mir wieder ein als ich das Wort für heute bedachte: Paulus schreibt: „Mich wundert, dass ihr Euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Jesu Christi, zu einem anderen Evangelium, obwohl es doch kein anderes gibt.“ (Galater 1,6-7).

Auch wenn wir nicht so eine dramatische Lebensgeschichte haben wie mein Gesprächspartner, müssen wir uns doch eingestehen: Unser Leben ist sehr hektisch geworden, vieles stürmt auf uns ein. Wir müssen im Beruf hart arbeiten. „Heute wird einem nichts geschenkt“, sagen wir. Für die Familie, den Freundeskreis wollen wir da sein. In unserer Kirchengemeinde, in unserem Verein engagieren wir uns. Das ist richtig und gut. Aber haben wir noch Zeit für Christus-Begegnungen? In unserer Gesellschaft – die Medien machen uns das ja deutlich - werden christliche Werte oft als überholt belächelt – und wir Christen leben ja mitten drin. Sind wir nicht ständig in der Gefahr, Jesus Christus in den Hintergrund zu drängen?

Albrecht Dürer hat auf einem Passionsbild den gekreuzigten Christus am Wegrand gemalt. Er wartet am Rand meines Lebensweges auf mich, am Rand Ihres Lebensweges auf Sie. Deshalb ist es gut, dass Paulus die Galater und uns daran erinnert, was Sache ist: Lasst euch nicht von Jesus Christus abwenden, ein anderes Evangelium, eine andere gute Nachricht gibt es nicht.

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