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/ Wort zum Tag

4. Mose 11,23

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Sie kennen sicher den Satz: „Da ist Hopfen und Malz verloren!“ Wie schnell sind wir bereit, eine Situation als unveränderbar hinzunehmen. Wir verlieren dann jede Hoffnung auf Besserung und lassen Menschen im Stich, die auf unsere Unterstützung angewiesen wären. Wenn kein rascher Fortschritt erkennbar ist, verlieren wir bald die Geduld und oft auch das Interesse.

Die Bibel zeigt uns, dass man auch zu früh aufgeben kann: Mose, der das Volk Israel im Auftrag Gottes durch die Wüste führte, war oft nahe daran aufzugeben. Über einen solchen Moment wird uns in 4.Mose 11 berichtet. Einmal mehr murrte das Volk Israel unterwegs in der Wüste. Wieder einmal musste sich Mose die altbekannten Vorwürfe anhören: „Während der Gefangenschaft in Ägypten ist es uns doch viel besser gegangen. Wenn das so weitergeht, werden wir in der Wüste umkommen. Der Gott, von dem du uns erzählst, hat uns doch längst vergessen.“ Vor allem aber hatten die Israeliten genug vom eintönigen und kargen Essen in der Wüste. Sie wollten endlich wieder einmal ein rechtes Stück Fleisch zwischen die Zähne kriegen. Mose, dem die Leitungsverantwortung ohnehin schwer auf den Schultern lastete, war überfordert. Gott hatte ihm zwar versprochen, dass er für Fleisch sorgen werde. Doch Mose versuchte auszurechnen, wieviel genau es braucht, damit alle satt werden. Er hielt Gott vor, dass nicht einmal alle Fische des Meeres genügen würden, um dieses grosse Volk zu sättigen. Er war kurz davor, zu kapitulieren und jede Hoffnung und allen Glauben wegzuwerfen. Genau in diesem Moment sagte Gott das zu ihm – was uns das Wort zum heutigen Tag aus 4.Mose 11,23 zuspricht: „Ist denn die Hand des Herrn zu kurz? Aber du sollst jetzt sehen, ob sich dir mein Wort erfüllt oder nicht.“ Und Gott liefert den Beweis gleich mit. Zunächst werden 70 Männer mit Gottes Geist erfüllt. Sie helfen Mose, die Last des Amtes zu tragen. Kurz darauf trägt ein Wind riesige Schwärme von Wachteln ins Lager der Israeliten. Das erwünschte Fleisch fliegt dem Volk in rauhen Mengen zu.

Beweist diese Geschichte, dass es immer Hoffnung gibt? Nein, ein Beweis ist es wohl nicht. Schliesslich kennen auch wir Beispiele, in denen Gottes Hilfe nicht so wie erhofft eingetroffen ist. Vertrauen wird immer ein Wagnis bleiben. Gegen den Augenschein zu hoffen, das fällt immer schwer. Anderen beizustehen und für sie zu hoffen, obwohl sie selber die Hoffnung auf Besserung vielleicht längst aufgegeben haben, das strengt an.
Dennoch macht mir die Geschichte von Mose Mut. Er erhält Unterstützung von Gott. Er bleibt zwar für die Führung des widerspenstigen und murrenden Volkes weiter verantwortlich. Aber er kann die Last mit anderen teilen. Und die aus der Sicht von Moses schon rein logistisch unlösbare Aufgabe, alle mit Fleisch zu versorgen, regelt Gott mit Hilfe seiner Wachteln. Geschichten wie diese helfen mir, nicht gleich aufzugeben, wenn mir die Perspektiven abhanden gekommen sind. Im Vertrauen auf Gott kann ich an der Hoffnung festhalten. Mit seiner Unterstützung werde ich weiterkommen. Vielleicht nicht so schnell wie erhofft, vielleicht auch nicht auf die Art und in der Richtung, wie ich es mir wünsche. Aber Gott vergisst nicht, wer auf ihn vertraut. Sein Arm ist nicht zu kurz. Wer auf ihn vertraut, wird dies immer wieder erfahren.

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