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/ Wort zum Tag

Apg 26,22

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein“.

Apg 26,22

In unserem Land stehen Christen selten wegen ihres Glaubens vor Gericht. Wer weiß, wie lange noch. Doch das ist nicht überall auf der Welt so. Für den Missionar Paulus damals gehörten größere Anfeindungen zur Tagesordnung. Wieder einmal soll ihm wegen seiner Verkündigung des christlichen Glaubens der Prozess gemacht werden. Darum steht er vor dem König Agrippa und dem römischen Konsul Festus vor Gericht. 

Zusammenfassend sagt Paulus in seiner Verteidigungsrede: „Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein“ (Apg 26,22). Solch ein Zeugnis stellt der Apostel Paulus der treuen Fürsorge Gottes aus. Seine Lebensumstände scheinen gegen Gottes Beistand zu sprechen. Paulus ist gefangen und weiß nicht, wie es weitergeht. Dennoch bezeugt er von Gott, niemals enttäuscht worden zu sein. Wie oft war ich schon von Gott enttäuscht, weil ich mich über ihn täuschte. Manche Christen glauben, Gott sei dafür zuständig, uns ein möglichst beschwerdefreies Leben zu garantieren. Das aber ist uns Christen nicht verheißen. Allerdings verspricht Gott seinen Beistand denen, die bereit sind, auf seinen Wegen zu gehen. Deshalb kann Paulus auch sagen: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag.“

„ … Bis zum heutigen Tag“: Mittwoch, der 16. Juni 2010. Wie geht es bei mir weiter? Bin ich der Zukunft ohnmächtig ausgeliefert? Paulus hätte das denken können. Was hätte ich in einer solchen Lage vor Gericht gesagt? Wäre meine ganze Bitterkeit über die ungerechte zweijährige Freiheitsberaubung ausgebrochen?

Hätte ich die Menschen angeklagt, die mir so übel mitgespielt hatten? Von Paulus lesen wir so was nicht. Paulus freut sich vielmehr über die ausgezeichnete Gelegenheit, die Botschaft von Jesus zu sagen. Das ist seine Lebensaufgabe. Sofort tritt alles andere in den Hintergrund. Paulus schildert, wie Jesus ihn verändert hat und wie er sich nun gern für ihn engagiert. „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag …“

Wer so zurück schaut, kann getrost in die Zukunft gehen.

Am Ende seiner Rede wirkt Paulus nicht mehr wie ein Angeklagter vor dem jüdischen Herrscher, sondern da ist nur noch der Zeuge des himmlischen Herrschers zu hören und zu sehen. 

Auch ich lebe nur als Christ, weil Gott mich durchgetragen hat. Zehnmal, hundertmal, tausendmal. Und dieser Gott kann mich eben auch morgen durchtragen, auch wenn ich angefeindet werde, auch wenn die Toleranz der Nichtchristen gegenüber uns Christen zu Ende geht. 

Wenn ich dann allerdings leide, bin ich in bester Gesellschaft, in der Gesellschaft des Paulus, ja sogar in der Gesellschaft von Jesus Christus selbst. 

„Glauben und Bekennen“ – hat mal einer gesagt – „sind wie siamesische Zwillinge. Sie kann man nicht trennen, ohne dass beide Schaden erleiden.“ Paulus hat geglaubt und bekannt und deshalb Gottes Hilfe erfahren.

 

 

  

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