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/ Wort zum Tag

Psalm 97,10

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der HERR bewahrt die Seelen seiner Heiligen.

Psalm 97,10

„Jetzt tu nicht so heilig. Du hast das doch angestellt!“ Der Vorwurf steht im Raum. Die Schuld liegt so sehr auf der Hand, dass man schon gar nicht mehr von einer Schuldzuweisung sprechen kann. Es ist völlig klar. Das Mädchen ist schuld. Und statt entsprechend auszusehen, guckt sie der Frau offen in die Augen. Eigentlich sieht sie so brav aus, dass man gar nichts Schlimmes von ihr erwarten kann. Sie sieht doch aus wie eine kleine Heilige. Aber die Tatsachen sind offensichtlich.

Und jetzt wird sie auch noch frech: „Ich tue gar nicht heilig. Ja, ich habe das verbockt. Aber heilig bin ich trotzdem, das hat nämlich gar nichts damit zu tun, was man selber macht.“ Da bleibt der Frau doch fast die Luft weg. Wie weit ist das inzwischen mit unsern Kindern gekommen? Denen ist offensichtlich gar nichts mehr heilig! Lassen Sie die gute Frau noch ein wenig nach Luft schnappen. Und hören Sie ruhig auf, zu überlegen, was das Mädchen tatsächlich angestellt haben könnte. Denn darum geht es wirklich nicht. Jedenfalls nicht, um zu klären, ob sie heilig sein kann.

Das Wort heilig ist etwas aus der Mode gekommen, es wird nur noch selten in seiner eigentlichen Bedeutung gebraucht. Und dabei ist die doch so wichtig. Heil bedeutet nämlich „ganz“, und heilig heißt „wieder ganz gemacht“. Heilig bin ich nicht, weil ich so gut und fehlerfrei bin, dass sogar Gott der Herr vor mir den Hut ziehen müsste. Dann wäre niemand heilig. Heilig bin ich, weil Gott mich heil gemacht hat. Und dazu habe ich selbst nicht den kleinsten Deut beigetragen. Dass ich heilig bin, ist allein Gottes Werk. Und fehlerfrei bin ich dadurch auch nicht. Dass ich heilig bin, macht mich nicht zum besseren Menschen. Aber zu einem Menschen, der besser dran ist. Ich kann Fehler zugeben, ich kann mich darum bemühen, besser zu werden – und hoffentlich werde ich es dadurch auch. Aber das macht mich nicht zum Heiligen.

Das Mädchen aus unserer Geschichte war sicher vorlaut, und perfekt war sie auch nicht, wenn sie auch noch so brav aussah. Aber in einem hatte sie recht, als sie ihren Fehler zugab: „Heilig bin ich trotzdem, das hat nämlich gar nichts damit zu tun, was man selber macht.“ Heilig macht Gott uns, indem er uns unsere Schuld vergibt und uns heilt. Dadurch werden wir tatsächlich zu Heiligen, zu von Gott heil gemachten. Und damit gilt für uns die Zusage aus dem 97. Psalm: Der HERR bewahrt die Seelen seiner Heiligen (Psalm 97,10). Ist das nicht toll, so im Schutz Gottes zu stehen?

 

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Kommentare (1)

Christiane von Hinrichs /

Ja, diese Predigt gefäält mir sehr und stimmt auch mit meiner Einstellung überein.-Werde sie in einer Andacht verwenden und habe sie auch gleich weiter geschickt. Ermutigend,danke...