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/ Wort zum Tag

Psalm 50,1

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Gott, der Herr, der Mächtige, redet und ruft der Welt zu vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.

Psalm 50,1

Es ist ein Weckruf, an den wir heute erinnert werden. Im Psalm 50 — die Zahl ist leicht zu merken! — heißt es gleich zu Beginn: „Gott, der Herr, der Mächtige, redet und ruft der Welt zu - vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang“ (Psalm 50, 1).
Ich wurde erinnert an einen anderen Weckruf. Damals war ich Leiter einer christlichen Reisegruppe. Nach unvergesslich schönen Tagen im Mittelmeer hatte unser Kreuzfahrtschiff vor Gibraltar den englischen Hafenlotsen an Bord genommen. Auf der Brücke durfte ich die Einfahrt in das Hafenbecken miterleben. Miterleben konnte ich jedoch auch, wie der italienische Kapitän und seine Offiziere von Augenblick zu Augenblick immer erschrockener mitverfolgten: Der Lotse schafft es nicht! Der lässt unser schönes Schiff gegen die Wand fahren, gegen die Wand des Hafenbeckens! Aber ihnen war es verwehrt, einzugreifen. Im Hafen hat nun einmal der Lotse das Sagen! Das Schiff glitt, zwar langsam, aber ungebremst dem Ende des Hafenbeckens zu. Mit einem Mal hatte der Kapitän genug! Er konnte und wollte nicht zusehen, dass sein schönes Schiff zu Schrott gefahren wird. „Basta!“, das war sein entschlossener Ruf. „Basta!“, so habe ich es noch nach vielen Jahren im Ohr. Der Lotste gab — offensichtlich erleichtert — die Verantwortung ab. Der Kapitän übernahm zusammen mit seinen Offizieren das Kommando. Wenige Minuten später lag das Schiff wohl vertäut, sicher, gerettet am Liegeplatz.
So ähnlich, nur noch viel, viel entschlossener und auch viel einschneidender hat Gott zu allen Zeiten unserer Welt sein „Basta!“ zugerufen. Er konnte und er kann es erst recht nicht tatenlos mit ansehen, dass die Welt unter allen Umständen gewillt ist, ohne ihn zum Teufel zu gehen. Erschreckend ist es jedoch, dass dies eindeutige, dies so hilfreich gemeinte „Basta!“ meist überhört wird. Überhört wird es, sonst könnten doch Menschen nicht immer wieder vorwurfsvoll fragen: „Wie kann Gott eigentlich all das Schreckliche zulassen?“ Seit Jahrhunderten wird es als störende Unterbrechung des gewohnten Betriebs verstanden, wenn Gott mahnt: „Hört doch auf, mir weg zu laufen!“ Sogar im frommen Israel des Altertums war das so, das geht mir immer wieder erschreckend beim Lesen der biblischen Propheten auf. Erst recht hat es Jesus schmerzlich erlebt. Er wollte zu sich einladen, wie eine Glucke ihre Kücklein unter ihre Flügel einlädt; aber seine Zeitgenossen wollten nicht.
Ich will jedoch nicht über andere herziehen. Vielmehr soll es um Sie und um mich ganz persönlich gehen. Wir wollen uns vornehmen — und ich lade Sie dazu ein -‚ ganz bewusst den Gott nicht abzuweisen oder zu überhören, der doch auch uns wissen lassen will: „Ich, Gott, bin dein Gott! ... Ich will dich zurechtweisen! Begreift es doch, die ihr Gott vergesst! Ich komme und schweige nicht! Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen“ (Psalm 50, 321f.15)!
 

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