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/ Wort zum Tag

Sprüche 12,18

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.

Sprüche 12,18

Vor einigen Jahren sah ich im Schaukasten einer Kirchengemeinde ein Plakat. Darauf war eine reife Pusteblume zu sehen. Die winzigen Samenkörner segelten an ihren Fallschirmen davon. Ein einziges war noch auf dem Stiel zurückgeblieben. Daneben stand der Satz: „Ein Wort, einmal gesagt, kehrt nicht wieder zurück.“ Wahrscheinlich habe ich mir das deshalb so eingeprägt, weil ich die Erfahrung auch schon gemacht hatte. Da redete ich als Schüler auf dem Pausenhof abfällig über einen Lehrer und bemerkte nicht, dass er hinter mir stand und alles mithören konnte. Sehr unangenehm, aber nicht wieder zurückzuholen. Da polterte ich aus blankem Ärger gegen einen anderen los und stellte dann doch fest, dass alles nur ein harmloses Missverständnis war. Hätte ich lieber meine Klappe gehalten und besser hingehört. So waren Worte gefallen, die ich nicht wieder zurückholen konnte.

Ich bin nicht der einzige, der diese Erfahrungen gemacht hat. Seit alters her haben Menschen solche Dinge erlebt. Das Wort, das uns heute durch den Tag begleiten soll, hat schon vor langer Zeit darauf aufmerksam gemacht. Wir lesen es im biblischen Buch der Sprüche, Kapitel 12, Vers 18: „Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.“ Mehrfach wird in den Sprüchen und auch sonst in der Bibel über das Problem gesprochen, dass wir Menschen mit unseren Worten haben können. „Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt“, so heißt es auch in den Sprüchen (im 18. Kapitel), und im Neuen Testament schreibt Jakobus davon, dass die Zunge nur ein kleines Körperteil ist und doch großen Schaden anrichten kann, wie ein kleiner Funke, der einen ganzen Wald anzündet. Da hilft es auch nicht, wenn es uns hinterher unangenehm und peinlich ist. Und auch wenn wir es bitter bereuen, es lassen sich die Worte nicht zurückholen.

Darum ist Vorbeugen ganz wichtig. In dem bereits von mir zitierten Vers heißt es vollständig: „Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, wird ihre Frucht essen.“ Das Letztere heißt eigentlich, dass wir in einer guten Partnerschaft mit unserem „Problemkind Zunge“ leben sollen. Das ist eine Partnerschaft, die uns dann ganz im Positiven Früchte genießen lässt. Wir können uns da sehr gut an den Weisheiten der biblischen Sprüche orientieren. Sie nennen das Problem nicht nur beim Namen, sondern geben auch Hilfe, damit umzugehen.

Dann lautet der erste Punkt in Sachen Vorbeugen: „Weniger reden“. Auch in den Sprüchen heißt es: „Wo viele Worte sind, geht es ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, ist klug.“ Die Rechnung ist ganz einfach: Weniger Worte sind weniger Schaden. Jesus hat es ja auch so gesagt: „Was aus dem Menschen heraus kommt, das ist es, was ihn unrein macht.“ Also, weniger reden und die Lippen im Zaum halten, das hieße dann z. B., dass ich in der Öffentlichkeit über einen anderen Menschen nur das sage, was ich auch bei seiner Anwesenheit sagen würde. Was ich ihm nicht selbst ins Angesicht sagen kann, dass soll ich mir besser ganz verkneifen. Also, „weniger reden“.

Ein zweiter Impuls, um eine gute Partnerschaft mit seiner Zunge zu pflegen, lautet: „Klarer reden“. In der Bergpredigt sagt Jesus, dass unsere Worte klar und glaubwürdig sein sollen. Wir müssen unsere Worte nicht durch Schwüre oder Echtheitsbeteuerungen unterstreichen. Jesus sagt: „Eure Rede sei: Ja, ja. Nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.“ Dazu passt der Hinweis aus den Sprüchen: „Wer seinen Nächsten mit gar zu lauter Stimme segnet, dem wird es als Fluch angerechnet.“ Wir meinen eben nicht immer, was wir sagen. Bemühen wir uns um klares und eindeutiges Reden.

Zu einer guten Partnerschaft mit unserer Zunge gehört, dass wir „weniger reden“, dass wir „klarer reden“ und auch dass wir „Gutes reden“. Wir stehen nicht nur in der Gefahr, zu viel zu reden, sondern auch, zu wenig zu reden. Wie hieß es doch in unserem Wort zum Tag: „… aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.“ Mit unseren Worten können wir Frieden stiften. Wir können mit ihnen trösten und ermutigen. Wir können Liebeserklärungen abgeben. Ja, wir können mit unseren Worten den Menschen Gottes Liebe erklären.
Wenn Sie heute durch diesen Tag gehen, dann wünsche ich Ihnen, dass Sie solche Worte auf Ihren Lippen haben. Sehr wahrscheinlich wird Ihnen heute ein Mensch begegnen, der sich über ein gutes Wort aus Ihrem Mund freut.
 

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Kommentare (6)

Hedy /

Ein gutes Wort zum Tag. Für mich bricht eine neue Zeit an. Heute ist mein erster Ruhetag. Nach einer langen Arbeitszeit gehe ich nun in Ruhestand. Dafür danke ich Gott und bitte darum, dass er meine Zunge im Zaum hält.

Rita /

So sehe ich es auch.Es wird zu viel geredet ohne damit etwas zu sagen.

marijke /

sehr praktisch aufschlüsselt, wie sich reden besser handhaben lässt. in zeiten von viel negativem gerede, vor allem am arbeitsplatz, eine echte hilfe. danke!

Renate /

Ein herzliches Dankeschön für dieses anschauliche Wort zum Tag!

kadda /

gutes wort zum tag

Sabine /

Einfach ein herzliches Dankeschön für diese guten Worte! Einen schönen Tag noch