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/ Wort zum Tag

Jesaja 58,11

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.

Jesaja 58,11

Christus spricht: Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.

Johannes 7,38

Durst ist furchtbar. Ich kannte eine Familie mit sieben Kindern. Der Vater war stets unterwegs, obwohl er nicht arbeitete. Die knapp dreißigjährige Mutter ertrank ihr Schicksal im Alkohol. Die Kinder waren sich selbst überlassen. Die älteren kümmerten sich um die jüngeren. Das diesjährige Baby lag im zerzausten Bettchen. Hatte eins der Kinder in den Augen der Mutter etwas falsch gemacht, bestrafte sie es mit Getränkeentzug. Sie ließ das Kind dursten, bis es gierig aus dem total verschmutzten Toilettenbecken Wasser trank. Ich traute meinen Augen kaum, als ich das sah. Durst als Bestrafung. Unglaublich! Die Mutter ließ ihre Kinder auf grausame Weise und unnötig dürsten.

Das Volk der Wüstenwanderung geriet in Überlebensnot, als es von Ägypten in eine ungewisse Zukunft aufbrach. Laut biblischem Bericht wanderten die Israeliten 40 Jahre durch die Wüste, bis sie endlich im Land Kanaan ankamen. Dort ließen sie sich unter vielen Strapazen nieder und gründeten nach einigen Generationen das Königreich Israel. Eine wechselhafte Geschichte folgte, in der sich das Land teilte. Das Volk der Wüstenwanderung war am Ziel angekommen, doch Frieden fand es selten. Entweder gerieten die Könige der beiden Reiche Israels aneinander oder die damaligen Weltmächte marschierten durch das kleine Land, um ihre Macht zu erweitern. Tatsächliche und gefürchtete Fremdherrschaft bedrohte die Menschen im alten Israel ständig. Sie gerieten oft in Überlebensnot, wenn Belagerungen von Städten für Nahrungs- und Wassermangel sorgten. Manchmal soll die Not so schrecklich gewesen sein, dass Eltern ihre Kinder aßen. Unglaublich! - Schließlich kam es nach einigen Jahrhunderten zur völligen Zerstörung der beiden Reiche Israels und zur Vertreibung in Feindesland.

In guten wie in schlechten Zeiten sprach Gott durch Boten mit seinem Volk. Einer von ihnen ist der Prophet Jesaja. Er ermutigte die Israeliten zum Glauben gegen den Augenschein. Auch wenn alles den Bach heruntergeht, der Tempel und ganz Jerusalem zerstört sein werden, „wirst du sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt“, verkündet er. Welch ein Versprechen! Statt arm und ausgebeutet - reich und unabhängig, üppig und satt. Keine Kriege mehr, sondern Wohlstand und Sicherheit. Die meisten Israeliten lebten zur Zeit Jesajas in ständiger Erwartung unheilvoller Ereignisse und sehnten sich nach einem ungestörten Leben. Wie sie wohl dieses Wort von Gott aufgenommen haben? – Einige werden es seelendurstig aufgesogen und andere enttäuscht überhört haben. Hatten sie nicht schon genug gelitten? Sollten sie sich jetzt auch noch auf einen Gott verlassen, der sich offensichtlich von ihnen abgewendet hatte?

„Selig sind die Sanftmütigen, selig sind die da hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden“, sagt Jesus zweitausend Jahre später in dem Land, das Gott Abraham, Isaak und Jakob versprochen hatte. Nach der Zerstreuung konnte wieder ein Königreich in Israel gegründet werden. Doch als Jesus geboren wurde, hatte Rom die damalige Welt besetzt und sich zur Weltmacht ausgeweitet. Aus den Gebieten Israels machten die römischen Kaiser kurzerhand Palästina. Als Könige über die Juden setzten sie Marionetten ein. Und wieder war Israel am Nullpunkt angekommen. Wer sollte es wieder aufrichten? –
Jesus kam als Retter der Armen und Entrechteten. Die politische Situation hat er bekanntermaßen nicht verändert. Aber mit seinen Reden vom Reich Gottes hat er die Menschen gestärkt. Er gab ihnen Hoffnung, so wie es einst Jesaja tat. Ja, mehr noch als das. Jesus verlegte den Glauben an Gott ganz ins Herz. „Wer mir glaubt“, sagte er, „den wird Gott segnen.“ Der Gottestempel muss nicht aus Stein gebaut sein. Jeder Mensch kann zu einem Tempel werden, wenn er dem Gottessohn glaubt. Jesus sagt: „Wer zu mir kommt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Ein ähnliches Wort von Gott wie es Jesaja verkündet hat: „Du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt“. Jesus verteilt ein Wasser, nach dessen Genuss kein Mensch mehr Lebensdurst haben wird. Gott hält seine Versprechen.
 

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Kommentare (1)

Konrad Bollmann /

Durststrecke
Ich hatte mich einmal in Dresden verirrt. Ich aß Kirschen von überhängenden Zweigen u. trank aus einer klaren Quelle.
Elia wird auch nicht allein gelassen, sondern von Raben versorgt. mehr