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/ Wort zum Tag

Johannes 8,4.7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Sie sprachen zu Jesus: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Er richtete sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.

Johannes 8,4.7

Wir können in der Geschichte von der Frau, die beim Ehebruch ergriffen und dann zu Jesus gebracht wurde, sehen, wie Jesus Zeichen setzt. Man wollte ihn ja mit dieser Ehebruchgeschichte reinlegen. Die geistliche Führungsschicht wollte Jesus in Konflikt bringen - entweder mit dem jüdischen oder dem römischen Recht.
Und Jesus macht deutlich, was ihm wirklich wichtig ist. Er setzt Schwerpunkte. Er setzt Zeichen. Durch seine Zeichen entsteht wieder wirkliches Leben, wie Gott sich das gedacht hatte - nicht nur Funktionieren nach Gesetzesvorschriften. Der Unterschied ist vergleichbar dem Unterschied zwischen einem reinem mechanischen Spielen von Noten und einer Musik, wie sie durch die Dynamikzeichen entsteht, wenn sie mit Ausdruck gespielt werden. Da merkt man erst, dass es vorher keine wirkliche Musik war.

Diesen Unterschied bringt Jesus zutage durch seine Zeichen. Sie sind wie Dynamikzeichen in der Musik. Wenn Jesus sagt: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie, macht er uns ein Zeichen deutlich: Wir haben kein Recht, jemanden zu verurteilen. Jesus sagt: Nur, wer ohne Sünde ist, darf verurteilen. Damit stellt er klar, dass nur Gott selber und der Sohn Gottes sich ein Urteil erlauben dürfen. Und den Pharisäern und Schriftgelehrten war schlagartig klar, dass sie nicht ohne Sünde waren. Obwohl sie sich an die Gebote und deren viele Auslegungsbestimmungen gehalten hatten. Ihnen war klar, dass äußerliches Halten und innere Einstellung auseinanderklafften. Schon in dieser Begebenheit. Denn sonst hätten sie auch den Mann zu Jesus bringen müssen, mit dem die Frau beim Ehebruch ertappt wurde.

Wir haben kein Recht, jemanden zu verurteilen, weil wir selbst nicht besser sind. Das ist eine Herausforderung. Heißt das, Unrecht darf nicht mehr benannt werden? Gibt es kein Falsch oder Richtig mehr? Wenn wir den anderen verurteilen, stellen wir uns über ihn. Das können wir aber nur, wenn wir uns hinter starren Regeln verstecken. Jesus stellt den Sachverhalt des Ehebruchs hier gar nicht infrage. Aber er macht den Zusammenhang deutlich: Gott möchte, dass unser Leben gelingt. Gott möchte, dass nicht nur der Mann sexuell erfüllt ist, sondern auch die Frau. Und sie braucht dazu einen Raum der Geborgenheit. - Auch heute noch wird dem Mann meistens der „Seitensprung“ eher zugestanden als der Frau. In dieser Geschichte wird deutlich, dass die Frau schuldig ist - aber der Mann wird nicht einmal erwähnt. Gott hat die Sexualität als ein reiches Geschenk in unser Leben gegeben. Und weil er weiß, wie verletzlich unsere Liebe ist, hat er hierfür einen geschützten Raum geschaffen - die Ehe.

Wir wünschen uns wohl nichts so sehr, wie vorbehaltlos geliebt zu werden und zu lieben, ob das nun im freundschaftlichen, erotischen oder im körperlichen Bereich ist. Und wie oft sind wir enttäuscht, weil wir diese tiefe, reine Liebe nur sehr bedingt finden. Aber wir sollten einander auch nicht mit unseren Erwartungen überfrachten. Tiefstes Verstehen kann uns von Menschen nicht entgegengebracht werden. Dies werden wir letztlich nur bei Gott finden. Warum sollte ich jemanden verurteilen, der sich geirrt hat? Verstelle ich ihr oder ihm damit nicht bloß den Weg zurück? Jesus setzt hier klar ein Zeichen: wir haben kein Recht zu verurteilen. Jesus möchte die Umkehr ermöglichen. So wie Jesus der Frau damals geholfen hat, wieder ins Leben zurückzufinden, so möchte er es auch heute bei uns tun. Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.
 

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Kommentare (2)

Fabio Trotta /

Das war mal wieder ein direkter Zuspruch des Herrn. Ich habe gerade indirekt über das Thema nachgedacht. Aber nein, keine Angst ich habe nichts dergleichen vor und bin auch in keiner Weise mehr

Steffi Lieske /

Super, herzlichen Dank! Hier erkennt Mann und Frau Gottes Liebe und Barmherzigkeit. Den Artikel drucke ich mir aus!