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/ Wort zum Tag

Psalm 119,172

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Meine Zunge soll singen von deinem Wort; denn alle deine Gebote sind gerecht.

Psalm 119,172

Begeisterte Menschen begeistern mich. Da redet einer wie ein Wasserfall von seiner neuen Entdeckung. Die Augen glänzen, die Arme wirbeln und ohne Punkt und Komma wird erzählt. Da schwärmt sie von dem Buch, das sie gelesen hat. Die Worte stecken an, machen Appetit. Das zu erleben ist einfach schön. Und wenn die Worte die Begeisterung alleine nicht mehr fassen können, dann kommt eine Melodie dazu und ein Lied wird angestimmt. Und das entfaltet nochmals eine ganz andere Wirkung. Die Seele kommt ins Schwingen, das Herz wird frei, wir atmen auf. Singen ist ein Stück Lebenselixier. Im Singen bin ich ganz da, ungeteilt und offen. Singen wirkt grenzüberschreitend, kulturübergreifend und heilend.

Ein altes Sprichwort meint: "Bei der Arbeit magst du singen, das verleiht der Arbeit Schwingen." Wolfgang Bossinger hat 2006 ein großes Standardwerk zu Singen und Gesundheit geschrieben. „Die heilende Kraft des Singens“, heißt sein Buch. Verständlich zeigt er auf, wie Verfestigungen, Verkrustungen und Verletzungen durch Singen aufgedeckt und gelöst werden können. Singen wirkt wie eine gute Medizin. Singen bläst die Wolken weg von der Seele. Deshalb singe ich gerne, wenn ich alleine im Auto unterwegs bin. Meist fällt mir der Anfang schwer. Nach einer schwierigen Sitzung, einem intensivem Gespräch oder einem Vortrag gehen mir oft viele und schwere Gedanken durch den Kopf. Aber wenn ich anfange zu singen, dann wird’s langsam hell. Was sind die alten Paul-Gerhardt-Lieder für ein Schatz. Viele kann ich auswendig. Aber auch viele neue Lieder zum Lob und zur Anbetung Gottes bringen meine Seele wieder ins Lot. Darin könnten auch die Lieder im Gottesdienst ihre tiefere Bedeutung finden. Es muss ja nicht gleich so sein, wie in einer Gottesdienstanweisung zur Liturgie zu lesen war: „Das Halleluja singen wir auf folgende Weise: Der Vorsänger stimmt an und dann fällt die ganze Kirche ein.“ Ja, singen verändert, singen kann Ausdruck meines Herzens sein und kann heilend und befreiend wirken.

Vermutlich hat es so auch der Psalmbeter erfahren. In Psalm 119 Vers 172 heißt es: „Meine Zunge soll singen von deinem Wort, denn alle deine Gebote sind gerecht.“ Der Beter ist begeistert von Gott und besonders von Gottes Wort und seinen Weisungen. Durch 176 Verse hindurch redet er begeistert und in immer neuen Bildern und Varianten von dem guten Wort Gottes. Die Weisungen Gottes wirken heilvoll und gemeinschaftsbildend, das meint das Wort „gerecht“. Gottes Wort lässt Menschen zueinander finden und gibt ihnen Hoffnung und Zuversicht. Dieses Wort ist Orientierung und Trost. Köstlich und wertvoll. Ohne dieses Wort will der Beter nicht mehr leben. Davon geht ihm der Mund über und er beginnt davon zu singen. Er muss einfach Antwort geben und reagieren. Denn dies meint das hier gebrauchte Wort für „singen“. Sein Singen ist die Antwort seines Herzens auf das gehörte Wort. Ob Sie sich davon anstecken lassen? Holen Sie doch jetzt Ihr Liederbuch und singen Sie das nächste Lied einfach mit. Der Chor wird den alten und schönen Choral singen: "Ich singe dir mit Herz und Mund." Sicher finden Sie dieses Lied auch in Ihrem Liederbuch. Singen Sie mit - ob laut oder leise, ob gekrächzt oder wohlklingend - egal – lassen Sie raus, was in Ihrem Herzen ist. So werden Sie vielleicht selbst etwas von der heilenden Wirkung des Singens spüren.

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