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/ Wort zum Tag

1. Thessalonicher 5,18

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Fühlen Sie sich wohl in Ihrer Haut?“ Wenn ich diese Frage beantworten soll, dann kann ich das gar nicht so spontan. Da sind so eine ganze Reihe von Dingen, die für mich dazu gehören, damit ich mich wohl fühlen kann in meiner Haut. Wenn ich diese alle mit einem Wort beschreiben sollte, dann möchte ich es so ausdrücken: Ich fühle mich wohl, wenn die Atmosphäre stimmt. Die Atmosphäre stimmt dann, wenn einfach alles in mir und in meinem Umfeld miteinander harmoniert.

Wohl darum legen so viele Menschen großen Wert auf die passende, die angemessene und eben die richtig gute Atmosphäre. Da wird dann auf die Farben geachtet, auf die richtige Ausleuchtung des Raumes. Das Essen sollte zur Jahreszeit passen – also nicht Bratäpfel mitten im Hochsommer zum Nachtisch. Die richtige Atmosphäre – damit meinen wir dann einen Raum, in dem wir uns richtig gut entfalten und innerlich wie äußerlich ausstrecken können.

Das Bibelwort für heute möchte auch zur richtigen Atmosphäre beitragen. Zur richtigen Atmosphäre eines Christenlebens. In meiner Umgebung kann ich durch die entsprechende Dekoration, durch die nötige frische Luft oder was es sonst sei, selber für eine gute Atmosphäre sorgen. Im Leben als Christ lautet da der Vorschlag für heute: „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch“ (1. Thess 5,18).

Mancher wird mit dem Kopf nicken und zustimmen: „Natürlich, immer und für alles dankbar sein – das macht alles gleich viel leichter!“ Es gibt jedoch auch ein ganz starkes inneres Widerstreben diesem Vorschlag gegenüber: „Wie kann ich denn dankbar sein für etwas, das mich brutal aus der Kurve meines Lebensweges wirft?“ So kenne ich Menschen, die einfach nicht mehr über den Tod eines von ihnen geliebten Menschen hinwegkommen. Da noch dankbar sein? Das sei doch eine Zumutung!

Es ist der Apostel Paulus, der am Ende seines Briefes diesen Vorschlag für eine gedeihliche Atmosphäre macht. Mancher erinnert sich vielleicht: Paulus war ein Mann, der hat ohne Verfahren im Gefängnis gesessen. Der hat eine Steinigung überlebt und mehrere Schiffbrüche auf hoher See. Dazu die Streitgespräche, die sich bis zu tätlichen Angriffen entwickelten. Und derselbe Paulus macht uns nun diesen Vorschlag für heute: „Seid dankbar in allen Dingen!“

Ich sprach von der richtigen Atmosphäre, auf die es ankommt. Dieser Vorschlag mit dem Dank weist mir den Weg. Es geht ja nicht darum, dass ich mich für alles, was mir widerfährt, artig bedanken sollte. So wie ein kleines Kind für den geschenkten Bonbon. Dank, das ist vielmehr eine ganz bewusste Haltung – oder noch besser: ein ganz bewusster Standort. Der Standort, von wo aus ich meinen Herrn Jesus immer im Blick habe. Es heißt ja nicht in dem Vorschlag des Paulus: Sei dankbar für alle Dinge! Sondern: Sei dankbar in jeder Lage, in der du dich befindest. In jeder Lage mit Blickkontakt zu meinem Herrn, zu Jesus. Das ist Dank, wie ihn Paulus hier meint. Stets Jesus zugewandt leben. Was immer auch mir widerfährt – ich schaue in die Augen Jesu und erkenne seine Liebe zu mir. Ich erkenne in seinen Augen, dass das, was mir gerade widerfährt, mich auf keinen Fall von ihm trennen kann. Und darüber werde ich wieder froh und dankbar. Mitten in meinem Schmerz.

Nirgendwo ist versprochen, dass der, der sich zu Jesus hält, nichts Arges mehr erleben muss. Wir sind in einer Welt, die voller Gefahren und Untiefen ist. Christen sind davon nicht ausgenommen. Aber mitten in all dem den Blickkontakt zu Jesus halten, das ist entscheidend. Wo ich diesen Blickkontakt verliere, da fange ich sofort an, mich an den Umständen zu reiben. Mit der Folge, dass ich missmutig oder gar bitter werde und damit auch für meine Umgebung zu einem, der gerade nicht zu einer guten Atmosphäre beiträgt. Doch wo ich so danke, wie der Apostel Paulus dies uns hier vorschlägt, da spüren andere sehr viel von der Macht des Glaubens in meinem Leben. Gerade dann, wo es mich beutelt und ich selber nicht mehr tun kann, als zu Jesus hinzublicken und mich an ihm festzuhalten. Diesen Vorschlag untermauert Paulus noch mit einem gewichtigen Zusatz: „... denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“ Ich kann jetzt verstehen, weshalb unserem Vater so daran gelegen ist, dass ich so lebe. Er will, dass seine Leute in sich eine gute, eben die richtige Atmosphäre haben und dieselbe auch ausbreiten, wo immer sie sich befinden.

Auch heute gibt es sicher genügend Dinge, über die ich mich wieder aufregen könnte und die mir meine Stimmung vermiesen möchten. Ich kann an vielem davon nichts ändern. Aber ich kann anders leben. Jesus zugewandt. Und auf diese Weise inspirierend sein für meine Umwelt.

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Anstoß

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Kommentare (6)

Juliane Schmidt /

Lieber Pastor Ahrens,
ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Andacht. Sie kam zur rechten Zeit. Zur genau rechten Zeit.
Herzliche Grüße,
Juliane Schmidt

elisa5 /

DANKE! Vielen DANK! ich werde vresuchen, mir diesen Rat heute ( und nicht nur heute) zu Herzen zu nehmen. Es tut gut, immer wieder neu zu lernen Christ zu sein/werden, sich zu erneueren und den alten mehr

Holger Bischof /

Sehr konkret und hilfreich;
ich fühle mich abgeholt.

Gerda Würfele, /2280 Dornstetten /

Guten Morgen Herr Ahrens,
von Herzen möchte ich mich für Ihr Wort in den Tag bedanken. Sie, bzw. durch Sie hat mich das heutige Bibelwort in Herz getroffen und mir Kraft und Mut gegeben dankbar in diesen Tag zu gehen. Möge unser Herr Sie in Ihrem weiteren Dienst segnen.
Herzlichst Gerda Würfele

Erika /

Ja, ich werde gerade richtig geschüttelt. Bitte lieber Gott, hilf mir dich nicht aus den Augen zu verlieren. Auch wenn der Stúrm um mit tobt, laß mich fest auf dich Blicken. Laß mich nicht mehr

Erika /

Ja, ich werde gerade richtig geschüttelt. Bitte lieber Gott, hilf mir dich nicht aus den Augen zu verlieren. Auch wenn der Stúrm um mit tobt, laß mich fest auf dich Blicken. Laß mich nicht mehr