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/ Wort zum Tag

Psalm 36,10

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Psalm 36,10

Viele sehnen in diesen letzten Januartagen die Frühlingssonne herbei. Die langen Nächte, die oft so langen Phasen des Morgengrauens sind manchem eine Qual. Dass es jetzt an jedem Morgen schon wieder etwas früher hell wird, lässt viele aufatmen. Wir sehnen uns nach Licht und Wärme. Das selbst hergestellte elektrische Licht und die brennenden Kerzen sind nur ein begrenzter Ersatz. Auch das so genannte Licht im eigenen Herzen reicht nicht aus. Wie schnell schlägt die Lebensfreude, der Strahl der Hoffnung, das Licht großer Pläne um in das Dunkel von Zweifel, Sorge, Angst, Resignation, Trauer. Wir brauchen ein Licht, das von außen kommt und das unabhängig ist von unserem augenblicklichen Befinden, unserer wechselhaften Stimmung, unseren schwankenden Gefühlen - so wie die Sonne, ohne die kein Leben auf Erden möglich wäre, einfach da ist, ob wir sie in strahlendem Licht sehen oder ob sie hinter verhangenen Wolken verborgen ist.

So ist das erste Schöpfungswerk Gottes das Licht. Gott sprach: "Es werde Licht, und es ward Licht." Das Licht ist die Grundlage für alles Leben. Licht und Leben gehören untrennbar zusammen. Deshalb heißt es auch am Anfang des Johannesevangeliums, im so genannten Christushymnus: durch Jesus, den Schöpfungsmittler, ist alles geschaffen, was ist. "In ihm ist das Leben, und das Leben ist das Licht der Menschen."

In dem Wort für den heutigen Tag, im Psalm 36 Vers 10, ist Licht und Leben so zusammengebunden: "Bei dir, Gott, ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht!"

Wir sind Geschöpfe Gottes, er hat uns das Leben gegeben, wir sind lebendig, weil er uns Zeit zum Leben und zum Leben Zeit gibt. Auch der heutige Tag ist Geschenk, ein Lebens-Geschenk. Aber die Quelle des Lebens - das ist einzig und allein der lebendige Gott, der uns teilhaben lässt an seinem Leben, an seiner Lebenskraft, an der Fülle des Lebens. Ohne ihn wären wir wie ein Fisch ohne Wasser, wie ein Vogel ohne Flügel. "Bei dir, Gott, ist die Quelle des Lebens", der unaufhörlich quellende Ursprung des Lebens. Deshalb beten viele zu Beginn der Mahlzeiten: "Alle gute Gabe, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir, wir danken dir dafür." Wir sind nicht die Produzenten des Lebens, wir haben das Leben nicht aus uns, wir sind Empfänger des Lebens, wir sind mit Leben Beschenkte. Wer das nicht nur im Kopf weiß, sondern wer dieses Beschenktsein täglich mit jedem Atemzug, mit jeder Handbewegung, mit jeder Mahlzeit neu erfährt, der kommt ins Danken, ins Loben, in die Anbetung dessen, der der Quellgrund des Lebens ist.

Und so ähnlich ist es auch mit dem Licht. Im Psalm 36 bekennen die Beter: "In deinem Lichte sehen wir das Licht!" Um die Sonne zu sehen, müssen wir keine Kerze anzünden. Wir sehen die Sonne in ihrem eigenen Glanz, und durch ihre Strahlen sehen wir alles andere in ihrem Licht. Wenn wir diese Welt, unsere Geschichte, unser eigenes Leben mit unseren Augen, mit unseren gelegentlich hellen Gedanken verstehen, durchschauen, überblicken wollen, dann stochern wir oft im Nebel, wir kommen zu Teilerkenntnissen, aber im nächsten Augenblick kann es passieren, dass uns alles wieder dunkel, rätselhaft, undurchdringlich erscheint. Wie viele sind an dieser Suche nach einem Durchblick, bei diesem Ringen, sich selbst besser zu verstehen, irre und zu Skeptikern geworden. Wir merken, wenn nicht Licht von dem kommt, der dieser Welt und uns das Leben gegeben hat, dann bleiben wir in Vermutungen, in Hypothesen, in Scheinwahrheiten hängen. Es ist wie mit der Sonne, - nur im Licht Gottes, also von seinem Licht, von seinem Blick her, kommen wir selbst ins rechte Licht, gewinnen wir Klarheit über Gott, diese Welt, über uns selbst. Ein Kirchenvater des Mittelalters hat es aus persönlicher Erfahrung so formuliert: "Gott, als ich dich fand, da fand ich mich selbst!"

Er muss uns sagen, wer wir sind, - er muss uns offenbaren, was Sinn und Ziel der Weltgeschichte ist. Deshalb die Einladung, der Anstoß Jesu: "Ich, ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben." Im Licht Jesu fällt Licht auf unser Leben und damit auch auf sinnvolle Aufgaben in und für diese Welt.
"Bei ihm ist die Quelle des Lebens, und in seinem Lichte sehen wir das Licht!"
Ihnen einen gelingenden Tag im Lichte unseres Gottes, der die Quelle des Lebens ist!

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Kommentare (3)

elisa5 /

auch ich moechte mich herzlich bei Ihnen bedanken fuer diese starken Worte. Es tut gut, wenn wir Menschen uns gegenseitig immer wieder Mut machen und uns an den richtigen Weg erinnern, damit keiner verloren geht. Danke!

Ruth /

Danke Herr Gutscher... so wunderbar formuliert..spricht mich soo an...

Jochen Jäger /

Grade für psychisch Kranke Menschen, wie ich einer bin, ist Licht wichtig. So habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, mir morgens eine Kerze anzuzünden. Und wenn ixch es auch nach einer gewissen Zeit wieder lösche, so brennt es in mir weiter !