/ Bibel heute
Hoffnungsfunken im Elend
Hans Otto Hebbinghaus über Klagelieder 3,1-33
Ich bin der Mann, der Elend sehen muss durch die Rute des Grimmes Gottes.
Ich werde nie vergessen, wie mich Mitte der 80er Jahre beim Einkaufen ein Bekannter mit den Worten ansprach: „Guten Tag, Herr Hebbinghaus, ich habe Sie ja lange nicht mehr gesehen, wie geht es Ihnen eigentlich?“ Ich freute mich sehr über sein Interesse und antwortete ehrlich: „Es geht mir derzeit dreckig.“ Die Reaktion war erschreckend. „Das ist aber schön“, bekam ich zu hören, weiter nichts. Kaum hatte er seinen geschmacklosen Kommentar losgelassen, war er auch schon wieder im Einkaufsgewühl abgetaucht. Zurück blieb ein überaus verdutzter, sprach- und ratloser Mann, dem es danach noch dreckiger ging. Nie hätte ich geglaubt, dass ein Kommunalpolitiker so oberflächlich sein könnte. (…)
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