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/ Bibel heute

Der Sohn Davids

Stefano Fehr über Markus 12,35-40.

Und Jesus fing an und sprach, als er im Tempel lehrte: Wieso sagen die Schriftgelehrten, der Christus sei Davids Sohn? David selbst hat durch den Heiligen Geist gesagt: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege.« David selbst nennt ihn ja »Herr«. Woher ist er dann sein Sohn? Und die große Menge hörte ihn gern.[...]

Markus 12,35–40

Jesus wurde von den Schriftgelehrten in so manche Diskussion verwickelt. Sie wollten ihn aufs Glatteis führen, aber er antwortete jedes Mal mit Weisheit und ließ die Schriftgelehrten verstummen. Nun ergreift Jesus im Tempel selbst das Wort. Offensichtlich ist ihm jetzt ein bestimmtes Thema sehr wichtig. Es geht Jesus darum festzustellen, wer er denn selbst ist. Er spricht an, dass die Schriftgelehrten sagen, dass er der Sohn Davids sei. Und das stimmt natürlich auch. Von der Abstammung her gehört Jesus zur Nachkommenschaft Davids und kann natürlich auch ein Sohn Davids genannt werden. Entscheidend ist für Jesus hier, dass er noch viel mehr als der Sohn Davids ist. Um dies klarzumachen, zitiert Jesus Psalm 110 Vers 1. Da heißt es: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.«“ Für Jesus ist klar, dass Psalm 110 von David stammt und er diesen Vers unter der Führung des Heiligen Geistes gesprochen hat. David schreibt hier davon, dass Gott, der Vater, zum Messias spricht. David nennt den Messias, also Jesus, seinen Herrn und er sagt, dass Jesus zur Rechten des Vaters sitzt. Damit wird klar, dass Jesus, Gottes Sohn ist. Nur der Sohn Gottes kann zur Rechten des Vaters sitzen. Jesus ist wichtig klarzustellen, dass er nicht nur der Sohn Davids, sondern der Messias, also der Sohn Gottes ist. Auch für uns ist entscheidend wichtig zu sehen, Jesus ist nicht nur irgendjemand, er ist der Sohn Gottes, dem wir nachfolgen sollen.

Ich arbeite bei der Evangelischen Karmelmission. Wir berichten Muslimen, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Muslime glauben, dass Isa ein Prophet Allahs ist, lehnen aber ab, dass Jesus der Sohn Gottes sein kann. Für unsere Mitarbeiter ist es daher grundsätzlich wichtig, klarzustellen, dass Jesus der Sohn Gottes ist und als solcher uns unsere Sünden vergeben und uns mit Gott dem Vater versöhnen kann.

Arif, einer unserer Mitarbeiter in Bulgarien, gehört dort der türkischen Minderheit an und war früher Muslim. Er kam zum Glauben an Jesus und gibt heute das Evangelium von Jesus Christus an seine muslimischen Landsleute weiter. Er berichtete kürzlich, ich zitiere: „Der Winter ist die schlimmste Jahreszeit für die Armen in Bulgarien. Es gibt noch weniger Arbeit als im Sommer. Es ist kalt. Manchmal wird es bis zu minus 20 Grad Celsius kalt. Viele werden krank und können es sich nicht leisten, Medikamente zu kaufen, geschweige denn einen Arzt zu besuchen. Nur Wohlhabende können ihre Wohnungen heizen. Da wir immer wieder Bedürftigen mit dem Nötigsten helfen, fragen uns Muslime oftmals, welcher Staat denn hinter uns steht. Das erlebten wir z. B. im September auf dem Wochenmarkt einer kleinen Stadt bei uns in der Nähe. Wir hatten gerade unseren Büchertisch aufgestellt und waren im Gespräch mit einer Muslimin. Da mischte sich ein türkischer Obsthändler ins Gespräch ein und meinte, entweder die USA oder ein mächtiger europäischer Staat müsse doch wohl hinter uns stehen. Ich sagte ruhig: ‚Uns hilft kein Staat. Diese Hilfe kommt von ganz normalen Christen in Westeuropa, die ein großes Herz für Muslime haben und beten, dass auch Muslime an Jesus Christus glauben.‘  Der Obsthändler sagte wütend: ‚Wir haben großen Respekt vor dem Propheten Isa und sind natürlich überzeugte Muslime. Deine Freunde beten umsonst.‘ Dies gab mir die Möglichkeit, ihm zu erklären, wer Jesus Christus wirklich ist, nämlich: der Sohn Gottes und der Heiland. ‚Das ist Gotteslästerung!‘, sagte der Obsthändler. ‚Gott hat keinen Sohn!‘ Ich spürte, dass uns diese Diskussion nicht weiterhelfen wird. ‚Darf ich Ihnen das Wort Gottes schenken?‘, fragte ich den Obsthändler und überreichte ihm ein Neues Testament in Türkisch. Er nahm es an.  Drei Monate später, besuchte uns der Obsthändler in unserem Gemeindesaal. Er kam zusammen mit seiner Frau und ihren zwei Töchtern. Der Obsthändler ist zwar noch kein Christ, aber er liest gerne das Neue Testament.“

Soweit der Bericht von unserem Mitarbeiter Arif. Es wird klar, wie wichtig es ist, Menschen zu bezeugen, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Ich erlebe dann auch, wie Muslime weltweit Jesus als den Sohn Gottes erkennen. Als ich zuletzt unser Büro im Norden Ghanas besuchte, kamen mir zwei Briefe von ehemaligen Muslimen in die Hände. Ein Mädchen schrieb: „Beide meiner Eltern sind Muslime. Eine christliche Freundin schenkte mir eines eurer Bücher und jetzt studiere ich seit 5 Jahren diese Literatur. Ich habe sehr viel über das Leben Jesu gelernt und habe verstanden, dass er der Sohn Gottes ist und auf unsere Erde kam. Er hat sein Leben für mich geopfert und will mir Erlösung schenken. Er vergibt mir meine Sünde. Gott antwortet auf unsere Gebete, wir müssen nur an ihn glauben und ihm vertrauen.“

Besonders beeindruckt hat mich der Brief eines jungen Mannes. Er schrieb: „Eure Bücher haben mir geholfen, die Wahrheit in der Bibel zu entdecken. Als Muslim wusste ich ja nicht, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Als ich die Bibel gelesen habe, verstand ich, dass mich gute Werke niemals retten werden, sondern dass ich Jesus Christus als meinen Herrn annehmen muss, was ich getan habe. Seitdem ich zum Glauben an Jesus kam, habe ich Frieden in meinem Herzen.“ Soweit der Brief.

In unserem Bibeltext im Markusevangelium, Kapitel 12, erkenne ich, dass es Jesus wichtig ist, dass er der Sohn Gottes ist. Die Schriftgelehrten hatten nichts zu entgegnen. Jesus geht nun aber noch auf die Schriftgelehrten ein. Er prangert an, dass sie vor allem auf Äußerlichkeiten Wert legen und geehrt werden wollen. Ihnen ist es wichtig, gesehen zu werden und dass man ihnen mit Ehrfurcht begegnet. Jesus geht aber noch weiter und spricht die Habgier der Schriftgelehrten an. Witwen waren in neutestamentlicher Zeit oftmals sehr arm. Die Schriftgelehrten, so sagt Jesus, waren aber sogar hinter deren Besitz her. Ihr schreckliches Tun verdeckten die Schriftgelehrten dann aber sogar mit scheinbar frommem Verhalten. Es heißt hier, sie sprachen zum Schein lange Gebete. Für ihr falsches Verhalten werden die Schriftgelehrten laut den Aussagen Jesu ein hartes Urteil empfangen.

Ich könnte hier schnell mit den Fingern auf die Schriftgelehrten zeigen und mir fallen auch Menschen heute ein, denen ich Scheinheiligkeit und Habgier vorwerfen könnte. Wie schnell bin ich dabei, falsches Verhalten bei anderen zu sehen und zu benennen. Wichtig ist mir aber, nicht auf andere zu zeigen, sondern mich selbst im Blick zu haben. Bei allem, was ich tue, sollte ich andere auf Jesus, den Sohn Gottes, hinweisen, nicht mich selbst und mein eigenes Wohl in den Vordergrund stellen. Wichtig soll mir sein, dass nicht mir, sondern Gott alle Ehre gebührt. Jesus ist der Sohn Gottes, er vergibt meine Sünde und macht für mich den Weg frei, in Ewigkeit bei hm sein zu dürfen. Somit gilt:

Allein Gott die Ehre!

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