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/ Bibel heute

Mahnung an die Reichen

Brunhilde Börner über 1. Timotheus 6,11–21.

Aber du, Mensch Gottes, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christus Jesus, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat das gute Bekenntnis,[...]

1. Timotheus 6,11–21

Inzwischen ist das neue Jahr schon wieder fast vier Wochen alt. Haben Sie sich zum Jahreswechsel Ziele gesetzt? Vielleicht haben Sie eine größere Reise geplant oder sich vorgenommen, den Garten neu zu gestalten? Oder die Wohnung zu renovieren? Mich begeistern immer Sportler, die ein großes Ziel vor Augen haben und dieses Ziel entschlossen verfolgen. Sie setzen alles dafür ein, dass sie bei der Weltmeisterschaft oder bei olympischen Spielen dabei sein können und einen guten Platz erreichen. Sie verzichten und meiden Dinge, die diesem Ziel entgegenstehen. Dass sie ausgerichtet sind auf das große Ziel, macht ihnen das Verzichten leichter.

Sinnvolle Ziele

Der Apostel Paulus kommt mir vor wie ein Trainer für den jungen Gemeindeleiter Timotheus. Er spricht ihn in seinem Brief mit dem Ehrentitel „du Gottesmensch“ an. Damit bringt er die besondere Verbundenheit zwischen Timotheus und Gott zum Ausdruck. Paulus rät Timotheus, wovor er sich auf seinem Weg in der Nachfolge Jesu hüten soll und was er meiden soll. Und andererseits worum er sich bemühen, wonach er jagen soll.

Doch zunächst erinnert Paulus Timotheus an das große Startkapital seiner Berufung durch Jesus Christus. Bevor Timotheus sich bemühen, entschlossen das Ziel verfolgen und voran gehen soll, wird er von Paulus erinnert: Jesus Christus hat dich zuerst ergriffen. Er hat dich in seine Nachfolge berufen. Er hat durch seinen Tod und seine Auferstehung alles überwunden, was dich von Gott trennt. Er hat dein Leben erlöst und dich zu einem Kind Gottes gemacht.

Bei seiner Ordination in das Amt des Gemeindeleiters hat Timotheus sich dazu bekannt. Vor vielen Zeugen hat er das Bekenntnis zu Jesus Christus abgelegt.

Wir sind Kinder Gottes

Liebe Hörerinnen und Hörer, was ich eben von Timotheus gesagt habe, gilt für alle, die an Jesus Christus glauben und auf seinen Namen getauft sind. Durch Jesus Christus sind wir Gottes Kinder. Und es ist unsere Berufung und unsere Freude, in Beziehung zu Gott zu leben.

Und so werden wir mit Timotheus ermutigt und ermahnt, dranzubleiben an dem großen Ziel: das ewige Leben. Das Leben in der Gemeinschaft mit Gott dem Vater, dem Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist. Dieses Leben beginnt schon hier und jetzt auf dieser Erde. Wie schön ist es, mit dem Gedanken aufzuwachen: Gott schaut mich voll Liebe an. Er ist bei mir in jeder Stunde des Tages. Er ist da, wenn es mir gut geht und wenn ich es schwer habe. Und ich kann ihm auf seine Liebe antworten, indem ich ihm dafür danke. Und indem ich mich darin übe, dass ich alles aus Liebe zu ihm tue und Gott und meinem Nächsten diene. Das Leben in der Gemeinschaft mit Gott ist ein schönes, sinnerfülltes Leben. Vollendet wird es jenseits dieser Zeit, aber es beginnt schon hier und jetzt.

Dass sie dieses Ziel vor Augen haben, setzt dem Leben von Christen andere Schwerpunkte. Was vielen Menschen wichtig ist, wird unwichtig. Für manche ist es wichtig, großen Reichtum und Besitz anzuhäufen. Die Beziehung zu Gott und zu Menschen bleibt dabei oft auf der Strecke. Paulus ermahnt Timotheus: Hüte dich davor! Fliehe diese Dinge, die dich gefangen nehmen wollen und auf dem Weg zum Ziel nur hinderlich sind. Dagegen verfolge entschlossen, jage nach der Gerechtigkeit, dem Leben nach Gottes Willen, der Ausübung des Glaubens, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut. Das sind Werte, die nicht vergehen, die nicht „von Motten und Rost“ gefressen werden, die anders als Geld und Besitz ihren Wert nicht verlieren. Paulus spricht von Werten, die für das ewige Leben bedeutsam sind.

Doch auch für die Reichen in der Gemeinde des Timotheus hat Paulus ein seelsorgliches Wort. Reichtum kann für den Reichen ein Segen sein, wenn er ihn als Geschenk Gottes sieht. Wenn er Gott dafür dankt. Wenn er seine Hoffnung auf Gott setzt und nicht auf den unsicheren Reichtum. Und wenn er den Reichtum einsetzt zur Hilfe für andere Menschen und zum Dienst im Reich Gottes.

Gott anbeten

Mitten in den Ermahnungen schlägt bei Paulus das Reden über Gott um in die Anbetung, in den Lobpreis Gottes. Vermutlich zitiert Paulus hier ein Stück aus der Liturgie, die bei der Ordination des Timotheus gesprochen wurde.

Die großen Taten Gottes werden gepriesen in Glaubensliedern und Glaubensbekenntnissen. Im Lob wird ausgedrückt, dass Gott der König aller Könige und Herr aller Herren ist. Die Mächtigen, die sich hier als Herrscher behaupten, sind es eigentlich nicht. Gott ist König und Herr. Wir sehen ihn nicht. Das bedeutet aber nicht, dass mit ihm nicht zu rechnen ist. Niemand und nichts ist so ernst zu nehmen wie er. Das bekennt die christliche Gemeinde.

Ich möchte mich mit allen Nachfolgern Jesu von den Worten des Paulus an Timotheus ermutigen und ermahnen lassen: Halten wir fest an dem großen Ziel, dem ewigen Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Lernen wir von den Sportlern, alles zu meiden, was diesem Ziel entgegensteht. Stimmen wir immer wieder neu ein in das, was wir mit anderen glauben, in Glaubensliedern und dem Bekenntnis unseres Glaubens im Gottesdienst. Preisen wir die großen Taten Gottes und beten ihn an. Lassen wir durch unser Reden und Tun im Alltag unsere Liebe zu Gott sichtbar werden. Bleiben wir dran - es lohnt sich!

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Kommentare (1)

Margreet /

Vielen dank für diese Auslegung!
Das Ziel im Auge zu behalten wass hier und jetzt anfängt.
Eines meiner Lieblings Lieder:
Du bist mein Ziel mein Gott.
Druckt das sehr gut aus.
Gott Segne euch allen!wir sind sehr dankbar für ERF.