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/ Bibel heute

Das Gericht über die Reichen

Thorsten Keller über Jakobus 5,1–6.

Vorschaubild: Jakobus 5

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Jakobus 5

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Dieser Textabschnitt von heute ist nicht unbedingt das, was ich mir selbst ausgesucht hätte. Aber gerade deshalb mag ich die fortlaufende Bibellese. Weil man nicht immer nur das hört und auslegt, was man mag. Gott kann mich mit solchen Texten dann auch mal herausfordern:

Ich persönlich bin Unternehmer und habe einen Bauernhof im Hintertaunus. Ich zähle mit meinen Besitzverhältnissen bestimmt eher zu den wohlhabenden in unsrer Gesellschaft. Ich habe mir schon viele Gedanken über Besitz und Reichtum gemacht. Bei dem Text von heute kann einem wohlhabenden Menschen durchaus die Kehle trocken werden. Das sind keine sehr erbaulichen Aussagen. Vor allem nicht, wenn man Besitz hat…

Generell ist Jakobus als ein eher direkter und manchmal sogar etwas forsch wirkender Schreiber bekannt. Damit tun einige diese Aussagen ab und beschäftigen sich nicht mehr damit. Das wäre schade!  Ich möchte seine Aussagen nicht gleich als übertrieben abstempeln. Ich möchte ernst nehmen, dass diese Zeilen in der Bibel, dem Wort Gottes stehen. Was möchte Gott mir hier sagen?

Zunächst einmal habe ich mir angewöhnt „einen Schritt zurückzugehen“ und solche Textabschnitte im Licht der ganzen Bibel zu lesen. Hierbei habe ich Gott nicht als einen Gott erlebt, der runter drücken oder bloßstellen möchte. Ich habe Ihn durch Jesus als den erlebt, der rettet und liebt – und gerade in diesen Eigenschaften aber auch sehr ehrlich und auch manchmal aufrüttelnd ist. Als solch eine Mahnung verstehe ich den heutigen Text. Es ist eine Mahnung an Menschen, die Geld und Besitz zur Verfügung haben, diese nicht zu ihrem Gott zu machen. 

Jesus selbst hat einmal gesagt: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.  Der Mammon ist im Prinzip ein Götze, dessen Sicherheit das Geld und der Besitz ist. Dadurch nimmt dieser Mammon Geist bei manchen Menschen einen Platz im Herzen ein, der eigentlich Gott gehört.

Auffällig finde ich, dass Jakobus im heutigen Abschnitt nicht von Geschwistern redet. Er spricht sie hier als „ihr Reichen“ an. In der Beschreibung wird für mich deutlich: Das ist eine Anlehnung an die Wehe-Rufe von Jesus (Lukas 6,24.25). Hier ist von Menschen in der Gemeinde die Rede, deren Herz offenbar von diesem Mammon Geist beherrscht werden – und dadurch auch ihr handeln.

Ich möchte Ihnen erklären, warum ich das denke:

Als Jesus diesen berühmten Satz sagte „es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als ein Reicher ins Reich Gottes kommt“ fragten seine Jünger: „wer kann dann selig werden“?  Jesus antwortet darauf „Was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich!“

Was macht selig? Was rettet?  Der richtige Umgang mit Geld? Askese? Durch richtiges Handeln? Nein! Jesus sagt: für den Menschen ist es unmöglich sich zu retten – aber Gott ist es möglich!!

Und wie? Durch den Glauben an den Retter Jesus Christus. Das allein entscheidet, ob jemand gerettet ist, oder nicht. Wenn ein Mensch sich dazu bekennt, zieht der Heilige Geist in sein Herz ein und macht diesen Menschen zu einem Kind und Erben Gottes.

Wenn anstelle des Heiligen Geistes aber dieser Mammon Geist im Herzen einzieht, erbt dieser Mensch eben dessen Erbe. Zunächst sieht das ja auch ganz gut aus: Gold Silber, Reichtum, teure Kleider… Doch lassen wir uns nicht täuschen.

Dieses Erbe hält am Ende nicht! Wie beschrieben, fressen Motten, Rost und Vergänglichkeit diese Dinge. Dieses Fundament hat keinen Bestand und wird zerrinnen wie Sand! Einzig, wer sein Lebenshaus auf Jesus baut, kann sich sicher wissen.

Als Christ mit meinem Hof und der Firma möchte ich genau hinhören. Ich möchte mich warnen lassen, mich nicht verleiten zu lassen. Immer wieder möchte ich mich an meinem Herren Jesus, und seinem Wort prüfen lassen:

Gehe ich aufrichtig mit meinen Mitarbeitern um? Stehe ich in der Gefahr, geizig oder verschwenderisch zu sein? Welche Preise sind angebracht?  Wo möchte Gott anderen durch meinen Besitz helfen?  Bin ich auf einem guten Weg?

Hier kann ich z.B. auch in der Bibel fündig werden:

Als Vorbild sehe ich für mich z.B. den Urvater Abraham. Er war auch vermögend. Immer wieder lese ich davon, dass sein Herz offenbar nicht von seinem Besitz, sondern von Gott regiert wurde. Daraus ziehe ich immer wieder Rückschlüsse auf mein Leben und Handeln. Gleichzeitig bete ich und bleibe dadurch auch direkt mit Gott in Verbindung.

Und so verstehe ich den heutigen Abschnitt auch als Gottes Reden zu mir. In diesem Fall als Warnung, mich in diesen Dingen immer wieder ehrlich zu prüfen. Ich mache bestimmt nicht immer alles richtig – aber eines weiß ich: Mein Herz, mein Leben und auch mein Besitz sollen auf jeden Fall meinem Herrn Jesus gehören. Ihm möchte ich dienen, niemandem sonst!

Wie siehts mit Ihnen aus… machen Sie mit?

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