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Die Herrlichkeit des Wortes Gottes (1)

Lars Schmidt über Psalm 119,1–8.

Vorschaubild: Psalm 119

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Psalm 119

Wohl denen, die ohne Tadel leben, die im Gesetz des HERRN wandeln!* [...] (Ps 119,1-8; LUT)

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Haben Sie jemals einen Menschen sagen hören: „Ich war ein Ausgestoßener, ein elender Säufer, eine Schande für meine Landsleute und ein Ärgernis für die Welt, bis ich anfing, Mathematik zu studieren, und das Einmaleins lernte. Aber seitdem bin ich von morgens bis abends glücklich. Mir ist ständig nach Singen zumute; meine Seele ist voller Freude und Frieden..."

Haben Sie jemals einen Menschen gehört, der seine Erlösung von Maßlosigkeit, Sünde und Laster dem Einmaleins oder den Wissenschaften Mathematik oder Physik zugeschrieben hat?

Aber Tausende werden Ihnen sagen: „Ich war unglücklich, ich war verloren, ich habe meiner armen Mutter das Herz gebrochen, ich war ruiniert, rücksichtslos, hilflos, heimatlos, hoffnungslos, bis ich die Worte der Bibel hörte!"

Psalm 119 ist Teil des Mount Everest unter den Psalmen. Dieser ist mit Abstand das längste Kapitel in Gottes Wort und er beschäftigt sich mit Gottes Wort. Er ist inhaltlich so voll und reich, wie kein zweiter. Auch seine Form und seine Anordnung sind bemerkenswert: Die 176 Verse sind nach der Anzahl der Buchstaben des hebräischen Alphabets in 22 Strophen zu je 8 Versen geordnet, wobei in jeder Strophe jeder Vers mit dem gleichen Buchstaben des hebräischen Alphabets beginnt.

Der Psalm besingt vom Anfang bis zum Ende die Schönheit und Wahrheit, die Zuverlässigkeit und den Reichtum des Wortes Gottes. Allein in unserer heutigen ersten Strophe finden sich sieben verschiedene Bezeichnungen für das Wort Gottes.

Ich bin begeistert über die Vielfältigkeit, die wir hier haben.

Aber ich frage mich gleichzeitig, ob uns in unserer Zeit nicht das einfache Lesen und Hören dieses Wortes verloren gegangen ist?

Dabei ist es das, was wir heute dringend brauchen. Wir brauchen einen Hunger nach dem Wort Gottes. Wir brauchen eine Leidenschaft dafür; es gilt, Gottes Wort wertzuschätzen und es zum Schwerpunkt und zur Priorität unseres Lebens und unserer Gottesdienste zu machen.

Viele konzentrieren sich heute auf alles, nur nicht auf die Bibel. Unsere Kirchen scheinen sich mehr mit Programmen, Aktivitäten oder Unterhaltung zu beschäftigen als mit dem Wort Gottes.

Gottes Wort ist unerschütterlich und sicher in einer sich ständig verändernden Welt.

 

Der Weg des Gläubigen (V. 1-3)

Die ersten drei Verse unseres Textes bilden einen Vorspann zum ganzen Psalm. In ihnen wird im Unterschied zu den nachfolgenden Versen über den Wandel nach Gottes Wort und in Gottes Wegen in der dritten Person gesprochen. Sie beschreiben den Weg des Gläubigen.

Wenn ich Zeit mit Gottes Wort verbringe und es zulasse, wird sein Wort meinen Weg beeinflussen.

Der Schreiber spricht von einer doppelten Wohltat für die, die Gott von ganzem Herzen suchen. Nur bei ihm ist wirklicher Frieden zu finden. Wo sollen sie suchen? In seinen Zeugnissen, also in der Bibel, indem sie sie studieren und sich daran halten. Mit welcher Einstellung sollen sie suchen? Mit ihrem ganzen Herzen. 

Der Psalmdichter drückt damit aus, dass es für uns Menschen gut ist, sich an Gottes Wort zu halten.

Paulus drückt es im Römerbrief, Kapitel 7, Vers 12, so aus: „So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.”

 

Das Wort für den Gläubigen (V. 4-6)

Die Verse 4-6 offenbaren die Leidenschaft und die Wahrnehmung, die der Psalmbeter für das Wort Gottes hat. Er wusste, dass das Studium und der Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes für den Gläubigen keine Option war. Es war nicht etwas, das er tun oder lassen konnte. Er wusste, dass Gott allen Gläubigen befohlen hatte, die Gebote seines Wortes zu halten. Es sollte ihr Leben buchstäblich diktieren und lenken.

Diese Wahrheit hat sich nicht geändert und wird es auch nie. Wir sind von Gott berufen, unser Leben nach der Heiligen Schrift auszurichten. Sie soll uns den Weg vorgeben und leiten.

Haben Sie jemals jemanden sagen hören: „Ich weiß, was die Bibel sagt, aber ..."? Diese Aussage sollte niemals aus dem Mund oder dem Herzen eines Gläubigen kommen.

In Vers 5 spüre ich die Überzeugung, den Hunger und das Verlangen in der Stimme des Beters. Er war besorgt um die richtigen Prioritäten in seinem Leben. Er wollte sicherstellen, dass er sein Leben nach dem Wort Gottes lebt. Er wollte nicht im Widerspruch zu Gottes Wort oder seinem Weg leben.

In Vers 6 sehen wir die Zuversicht, die er ausstrahlt: „Ich werde nicht zuschanden.” Diese Zuversicht hat er, weil er sich nicht eigene Wege und Überlegungen für sein Leben gemacht hat, sondern weil er den Weg wählt, den Gott ihm in seinem Wort weist.

Im Neuen Testament schreibt Johannes im 1. Johannesbrief, Kapitel 2, Vers 28: „Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint, und uns nicht schämen müssen vor ihm bei seiner Wiederkunft.”

Und diese Zuversicht führt den Beter dann zum Lob Gottes:

 

Der Lobpreis des Gläubigen (V. 7-8)

In Vers 7 sehe ich drei Dinge:

1.) Was erstrebt der Beter? Er will dem Herrn danken - eine bewusste Entscheidung.

2.) Und wie will er das tun? Mit aufrichtigem Herzen!

3.) Und wann will er Gott preisen? Wenn er Gottes Gerechtigkeit lernt.

Er lobte nicht irgendjemanden. Sein Lob war für den Gott des Himmels reserviert. Er wollte den König der Herrlichkeit preisen.

Ihre und meine Anbetung soll wie die des Beters allein auf den einzig wahren Gott gerichtet sein.

In Vers 8 sehen wir seinen Wunsch, der sich durch den ganzen Psalm zieht: Er möchte Gott gegenüber gehorsam sein. Er wollte nach den Geboten von Gottes Wort leben und ihm gehorchen. Und er wollte die Führung von Gott. Er konnte sich ein Leben ohne den Herrn nicht vorstellen.

Welche Rolle hat Gottes Wort in Ihrem Leben? Leben Sie aus den Wohltaten des Wortes Gottes? Finden Sie ihren Trost in seinem Wort?

Lesen Sie die Bibel, studieren Sie sie. Haben Sie die Sehnsucht danach im Herzen, in der Erkenntnis des Wortes Gottes zu wachsen? Denn Jesus selbst sagt (in Lukas 21,33): „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.”

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