/ Bibel heute
Ein einsamer Rufer
Thies Hagge über Jeremia 45,1-5
Du sprichst: Weh mir, wie hat mir der HERR Jammer zu meinem Schmerz hinzugefügt! Ich seufze mich müde und finde keine Ruhe.
Dieser gut 2600 Jahre alte Text erlaubt uns einen Blick in die Seelsorge, die der Prophet Jeremia an seinem Mitarbeiter Baruch ausübte. Er hat für ihn gebetet und von Gott ein Wort speziell für Baruch bekommen. Sehr drastisch wird ihm mitgeteilt, dass alle irdische Hoffnung für ihn und sein Volk sich nicht erfüllen wird. Jetzt ist die Zeit, in der Gott sein gerechtes Gericht vollziehen wird. Gottes Volk Juda wird den Ruf zur Umkehr durch Jeremia nicht beherzigen und deshalb ins Exil geführt werden. Baruch wird lediglich mit dem nackten Leben davonkommen. Immerhin. Es gibt Zeiten im Leben eines Christenmenschen, in denen diese Botschaft nicht passend erscheint, in denen eher die Parole „Genieße das Leben“ aus dem Buch Prediger angemessen wirkt. Das sind Tage ohne besondere Sorgen und Ängste, voller Gesundheit und mit einer großartigen Perspektive auf eine gelingende Zukunft, Tage, in denen wir voller Dankbarkeit all das Gute, das unser Schöpfer uns geschenkt hat, annehmen können. Und das ist gut und richtig so. (...)
Ihr Kommentar