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/ Bibel heute

Lohnt es sich, die Wahrheit zu sagen?

Martin Seltmann über Jeremia 38,1-13

So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch Schwert, Hunger und Pest sterben müssen; wer aber hinausgeht zu den Chaldäern, der soll am Leben bleiben und wird sein Leben wie eine Beute davonbringen.

Jeremia 38,1-13

Jeremia, der Prophet wider Willen; der Prophet, der eine unpopuläre Botschaft verkündigen musste; der Prophet, dem Agententätigkeit für den Feind vorgeworfen wurde; der damit noch mehr Hass auf sich zieht; der Leidensprophet, der mit seinem Leiden ein Urbild des Leidens Jesu wurde.

Heute geht’s mit ihm noch weiter in die Tiefe – ganz wörtlich. Er erfährt tödlichen Hass, hilfloses Taktieren, aber auch echte Barmherzigkeit.

Mitwirkende sind der Sohn eines alten Gegenspielers, ein schwacher König und ein ausländischer Sklave.

Nun muss man sich aber auch mal auf der Zunge zergehen lassen, was Jeremia hier als Gottes Wort verkündigt: Wer in der belagerten Stadt aushält, wird umkommen. Wer aber hinausgeht und überläuft zu den Chaldäern (oder Babyloniern), der wird sein Leben retten. Das ist ja Aufruf zur Fahnenflucht, zum Verrat am eigenen Volk. Was wäre, wenn jemand heute so was in Israel verkündigte? Ich wage es mir gar nicht auszudenken.

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