/ Bibel heute
Eine Auslegung zum Text der fortlaufenden Bibellese
Martin Opitz über Psalm 123.
Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du im Himmel wohnest. Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Frau, so sehen unsre Augen auf den HERRN, unsern Gott, bis er uns gnädig werde. Sei uns gnädig, HERR, sei uns gnädig; denn allzu sehr litten wir Verachtung. Allzu sehr litt unsere Seele den Spott der Stolzen und die Verachtung der Hoffärtigen.
Die Psalmen 120 bis 134 haben die Überschrift „Ein Wallfahrtslied“ gemeinsam. Diese Gruppe von Psalmen hat große sprachliche und inhaltliche Gemeinsamkeiten. Vielleicht haben sie fromme Pilger gesungen, die nach Jerusalem zum Zweiten Tempel unterwegs waren, also nach dem babylonischen Exil, vor allem bei den großen Jahresfesten.
Welche inbrünstige Sehnsucht nach Hilfe und Gnade kommt in diesem Psalm 123 zum Ausdruck. Das kenne ich auch: Wie oft halte ich sehnsuchtsvoll Ausschau nach einem geliebten Menschen, den ich lange nicht gesehen habe. Dann suchen meine Augen sehnsüchtig den Horizont ab...
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