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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Tabula rasa

Melanie Bonnkirch über 1. Mose 8,21.

Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe.

1. Mose 8,21

Alte Zöpfe abschneiden. Einen Schlussstrich ziehen. Tabula rasa machen. Wer zu einer dieser Redewendungen greift, will negative Situationen oder Lebensumstände hinter sich lassen. Wie bei einem Künstler, dem sein Werk nicht gefällt. Das Papier wird zerknüllt, in dramatischer Pose hinter sich geworfen. Einmal alles wieder auf Anfang, bitte.

Im ersten Buch der Bibel lesen wir von einem gewaltigen tabula rasa. Die Menschen leben ein Leben voller Verfehlungen, sind egoistisch, schlagen sich die Köpfe ein. Eine große Flut schwemmt schließlich alles weg. Einzig Noah und seine Familie werden mit ein paar Tieren gerettet. Nach Gottes Plan sollen sie nun ganz neu beginnen. Doch auch Noah ist nur ein Mensch. Zum Guten berufen, aber durchaus zur Sünde fähig.

Anstatt wieder und wieder den Neustart zu suchen, sagt Gott im 1. Buch Mose Kapitel 8: „Nie mehr will ich wegen der Menschen die Erde verfluchen, obwohl sie von frühester Jugend an voller Bosheit sind. Nie wieder will ich alles Leben vernichten, wie ich es getan habe!“

So sehr wir uns auch vornehmen: „Ab morgen wird alles besser; ab morgen ändere ich meine Gewohnheiten!“ – wir rutschen immer wieder ab. Gott weiß das. Er kennt unser Innerstes. Anstatt regelmäßig einen Schlussstrich unter die Menschheit zu ziehen, sucht Gott neue Wege für uns und mit uns. Das lesen wir auch in den weiteren Kapiteln des 1. Buches Mose. Es sind Geschichten von Menschen, die trotz guter Vorsätze vom Weg mit Gott abkommen. Gott rettet und segnet sie, hält die Treue, hilft und wandelt das Schlechte schließlich in etwas Gutes.

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