/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Korruptionsskandal
Jörg Dechert über Lukas 16,10.
Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.
Während ich diese Sätze schreibe, rollt ein Korruptionsskandal durch Brüssel. Eine Vizepräsidentin des Europaparalaments wird verdächtigt, Bestechungsgelder in sechsstelliger Höhe angenommen zu haben. Es gibt Durchsuchungen, Beschlagnahmungen, Festnahmen.
Während Sie diese Sätze hören, ist vermutlich schon der nächste Fall von Korruption bekannt geworden. Diesmal vielleicht nicht im Europaparlament, sondern in einer deutschen Stadtverwaltung, oder im Gesundheitswesen, oder bei der Bundeswehr.
Korruption ist ein Krebsgeschwür, das die Wohlfahrt der vielen opfert auf dem Altar persönlicher Raffgier. Korruption kann durch Rechtsstaat, Pressefreiheit und unabhängige Justiz eingedämmt werden. Aber nicht ausgemerzt, denn die Quelle von Korruption liegt im menschlichen Herzen. In Ihrem und in meinem Herzen.
Die Frage an Sie und an mich ist: Handeln wir verantwortlich, auch wenn andere verantwortungslos sind? Halten wir Verpflichtungen ein, auch wenn wir dabei einen Vorteil verschenken? Bleiben wir treu, auch wenn es uns etwas kostet?
Für Jesus ist das der Maßstab, an dem sich alle messen lassen müssen, die ihm nachfolgen wollen (Lukas 16,10):
Wer in den kleinsten Dingen treu ist, ist auch in den großen treu, und wer in den kleinsten Dingen nicht treu ist, ist auch in den großen nicht treu.
Für Jesus ist klar: Es ist zu einfach, nur auf die Vizepräsidentin des Europaparlaments zu zeigen. Korruption beginnt im eigenen Herzen. Aber – und das ist die gute Nachricht, die die Welt zum Guten wenden kann – echte Treue auch.
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Danke Herr Dechert. Dazu sage ich einfach: AMEN.