/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Bitte und Reaktion
Horst Kretschi über 1. Samuel 2,2.
Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner.
Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein zunehmend ernstes Thema in unserer Gesellschaft. In Deutschland ist fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos, Tendenz steigend. Die Gründe für ungewollte Kinderlosigkeit sind vielfältig. Für die Betroffenen ist es aber immer mit schmerzhaften Erfahrungen verbunden.
Schon in der Bibel werden solche Schicksale beschrieben. Im ersten Buch Samuel wird von Hanna berichtet. Sie ist schon lange verheiratet und kinderlos. Das führt zu jahrelangen Kränkungen und Selbstzweifeln. Sie wendet sich im Gebet an Gott und wird erhört. Sie bekommt einen Sohn und widmet ihn Gott. Das hatte sie Gott vorab versprochen.
Als ihr größter Herzenswunsch erfüllt wird, hält sie ihr Versprechen. Ihr Glück kleidet sie in Worte, in einen Lobgesang an Gott. Darin sagt sie: "Niemand ist so heilig wie du, denn du bist der einzige und wahre Gott." (HFA) Das ist Hannas Erkenntnis aus ihrem persönlichen Lebensdilemma. Sie nimmt Gott in den Blick, seine Größe und Möglichkeiten und ist dankbar, obwohl sie ihren Sohn sofort wieder weggibt.
Ein bewegendes Schicksal und eine konsequente Handlung am Schluss, die mich mit so manchen Fragen zurücklässt. Zum Beispiel mit diesen: Wie gehe ich mit Lebenskrisen um? An wen oder was wende ich mich, und wie ist meine Reaktion, wenn das eintritt, was ich mir erhofft und erwünscht habe?
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Der Herr Kretschi ist genauso klasse wie die Elke . Beide sind meine absolute Favorit .
Die meisten Paare hätten keine Probleme mit ihrer Kinderlosigkeit, wenn nicht in vielen christlichen Gemeinden das Thema: "Heiraten und Kinderkriegen" so überproportional groß im Mittelpunkt stehen … mehrwürde, fast als wäre diese Lebensweise das allgemeingültige Evangelium, obwohl Paulus stets betont hat, dass es ein noch viel erfüllenderes Leben ist, dem Herrn mit ungeteiltem Herzen zu folgen. Es gibt viele Kinder- und Ehelose, die eine hochverantwortliche Arbeit tun, besonders unter den verfolgten Christen, eine Arbeit, die sie mit Familie niemals machen könnten. Deshalb sollten sich die Gemeindeleiter stets prüfen, ob ihr Evangelium nicht zu familienbetont ist, sodass sich Christen mit einer anderen Berufung ständig zurückgesetzt fühlen müssen und nicht etwa Schmerzen spüren, weil sie keine Kinder haben, sondern weil sie in den sogenannten "Sippschaftsgemeinden" permanent vermittelt bekommen, dass ihnen etwas fehlen würde: "Was? Ohne Kinder? Ohne Ehepartner? Ohne Haus?"
Ohne, ohne, ohne????
Antwort: "Mit Jesus allein! Mit Spannung und action! Und mit spektakulären Gebetserhörungen!"
Mit, mit, mit!!!!
Lieber Herr Kretschi, ich denke nicht, das Hanna ihren Sohn sofort wieder weggegeben hat. Sondern das geschah nach1.Samuel 1,24 erst als der Junge entwöhnt war. Das geschah m.E. ungefähr im Alter von drei Jahren.
Herzlichen Gruß