Auf den Geschmack gekommen

Meine Schwester betreut gerade ein Kleinkind, das aus verschiedenen Gründen sehr lange nur Milch aus dem Fläschchen bekommen hat. Jetzt darf das Kind endlich feste Nahrung probieren. Das ist eine ganz neue Erfahrung für den kleinen Jungen. Es eröffnet ihm eine Welt der Farben und Konsistenzen. Und vor allem erlebt er eine bisher noch nie dagewesene Geschmacksexplosion. Manche Großeltern neigen in dieser Situation dazu, dass sie Kindern besondere Leckerbissen anbieten wollen. Es macht einfach Freude zu sehen, wie ein Mensch den Genuss an allerlei Lebensmitteln entdeckt! Ein beliebter Spruch meines Schwiegervaters dazu lautet: „Wer einmal leckt, der weiß, wie’s schmeckt!“

Vielleicht nicht genau das Gleiche, aber etwas in der Art wird im 1. Petrusbrief in der Bibel so ausgedrückt: „Ihr habt schon geschmeckt, dass der Herr freundlich ist.“ Der Brief ist an Menschen adressiert, die Gott bereits kennengelernt haben. Sie haben persönlich erlebt, was Gott ihnen anbietet. Haben schon einen Vorgeschmack davon bekommen. Und was für „Geschmacksnuancen“ erwähnt Petrus in seinem Brief? Unter anderem Schutz, Befreiung von Schuld, Hoffnung, große Freude und ewiges Leben. 

Ich kenne dieses Verlangen und die Sehnsucht, die im ersten Petrusbrief beschrieben wird: Wie ein Kind nach leckerer und stärkender Nahrung schreit, so brauche ich Gottes Wort. Kleine Häppchen und einzelne Bibelverse reichen mir da nicht lange aus. Ich will mehr, um in meiner Beziehung zu Gott zu wachsen. Und ich brauche die Vitaminvielfalt des kompletten Bibel-Büffets, damit mir nichts fehlt. Wer einmal von diesem reich gedeckten Tisch gekostet hat, will das nicht mehr missen.