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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Überraschungsgast

Annegret Schneider über Lukas 19,5-6.

Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.

Lukas 19,5-6

Angenommen, bei uns zu Hause haben sich Gäste angekündigt. Dann freuen wir uns schon im Vorfeld, treffen Vorbereitungen. Und natürlich überlegen wir, was wir für unsere Gäste kochen oder backen, denn sie sollen wissen, dass sie willkommen sind.

Im Lukasevangelium wird im 19. Kapitel erzählt, wie Jesus sich sehr spontan selbst bei jemandem einlädt. Dieser Jemand freut sich riesig und zögert keine Sekunde, als Jesus ihm sagt, dass er in diesem Moment, also sofort, zu ihm kommen will. Es geht hier um Zachäus, einen Zöllner. Zolleinnehmer waren zu der Zeit, in der diese Geschichte spielt, nicht gerade beliebt bei ihren Mitbürgern. Doch ausgerechnet zu einem „von denen“ will Jesus ins Haus kommen.

Was steht da im Lukasevangelium: „Als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.“ (LUT 2017)

Zachäus hatte gehört, dass Jesus in seine Stadt kommen würde, nach Jericho. Er wollte Jesus unbedingt sehen – warum, das wird im Lukasevangelium nicht ausgeführt, aber zumindest hat Zachäus nichts unversucht gelassen, um einen Blick auf Jesus zu werfen. Weil Zachäus etwas kurz geraten war, kletterte er auf einen Baum – ein strategisch günstiger Posten – von da aus hatte er sicher einen guten Überblick und blieb selbst weitgehend vor neugierigen oder missmutigen Blicken verborgen. Vermutlich hätte er nie gedacht, dass Jesus ausgerechnet ihn ansprechen würde.

Schnell klettert er von seinem Beobachtungsposten herunter und nimmt Jesus bei sich auf. Eine Begegnung, die sein Leben verändert.

Er erkennt: Jesus sieht in ihm nicht in erster Linie den verachteten Zöllner, sondern den Menschen, der Hilfe braucht. Das weicht das Herz von Zachäus auf. Diese Wertschätzung verändert ihn. Er bereut, dass er Menschen regelmäßig zu viel Geld abgeknöpft hat, und er will nun seinen Betrug wieder gutmachen – das lässt er sich sogar ziemlich viel kosten.

Zachäus ist für mich ein gutes Beispiel dafür, wie falsche Werte korrigiert werden, wenn Jesus ins Spiel kommt und Menschen die Augen für das öffnet, was vor ihm Bestand hat.  

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