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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Postfaktisch?

Oliver Jeske über Psalm 139,23-24.

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.

Psalm 139,23-24

Wir leben in der Zeit des Postfaktischen. Nicht der erhält die größte Beachtung, der die besten und stichhaltigsten Argumente liefert. Die größte Aufmerksamkeit bekommen jene, die sich am besten selbst verkaufen können.

Und nun ist mein Problem: Ich bin ein Kind meiner Zeit, ob ich es will oder nicht. Deshalb stehe ich in der Gefahr mich anzupassen. Mal eben eine unbequeme Wahrheit verschweigen, wenn’s meinem Ansehen dient – knapp an der Wahrheit vorbei argumentieren, um bei anderen Punkte zu sammeln – das kann schon reizvoll sein.

Der israelitische König David lebte weit vor unserem postfaktischen Zeitalter, vor ziemlich genau 3.000 Jahren. Und doch hat er eine Haltung gepflegt, die will ich mir gerade heute zu eigen machen.

Im 139. Psalm betet David:

„Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz!
Verstehe mich und begreife, was ich denke!
Sieh doch, ob ich auf einem falschen Weg bin,
und führe mich auf dem Weg, der Zukunft hat!“

(Psalm 139,23-24 – BasisBibel)

Ich will zulassen, dass Gott mich korrigieren darf. So bleibe ich ein Kind meiner Zeit. Aber ich habe die Chance, anders zu handeln. Und, wo nötig, auch einmal gegen den Strom zu schwimmen.

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