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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wie die Axt im Walde

Jörg Dechert über Epheser 4,31-32

Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Epheser 4,31-32

Manche Menschen sehen sich selbst so im Recht, dass sie jeden Respekt für Andersdenkende verloren haben. Auch Christen, leider. Da wird in sozialen Netzwerken hergezogen über die, die anders glauben, anders leben, politisch anders denken. Man könnte meinen: Je fester Menschen in ihrer Überzeugung sind, desto häufiger benehmen sie sich Andersdenken gegenüber wie die Axt im Walde.

Ich weiß nicht, ob das stimmt. Ich kenne Beispiele, und ich kann nur hoffen, dass sie Ausnahmen sind. Auf jeden Fall aber sind sie eins: Völlig daneben. Und erst Recht für Christinnen und Christen. Denn wenn die ihre Mitmenschen anders behandeln als mit Respekt, dann nehmen sie Gott nicht besonders ernst, sondern sie missachten im Gegenteil ausdrücklich, wie Gott ist.

Der Apostel Paulus kannte offensichtlich auch solche Beispiele. Denn er schreibt im Epheserbrief Kapitel 4, Vers 31 und 32:

Bitterkeit, Aufbrausen, Zorn, wütendes Geschrei und verleumderisches Reden haben bei euch nichts verloren … geht vielmehr freundlich miteinander um, seid mitfühlend und vergebt einander, so wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat.

Paulus sagt: Freunde, verhaltet euch andern gegenüber nicht wie die Axt im Walde. Gott begegnet euch in Jesus Christus doch auch mit Vergebung. Eure Haltung anderen gegenüber ist deshalb nicht verhandelbar: Freundlichkeit, Mitgefühl und Vergebung. Alles andere könnt ihr vergessen. Alles andere solltet ihr vergessen, möglichst schnell und möglichst gründlich.

Freundlichkeit, Mitgefühl und Vergebung… ganz ehrlich: Ich bin dabei noch am Üben. Aber alles Üben fängt mit einem ersten Schritt an: Die Axt aus der Hand legen. Und von Jesus lernen, auch die zu lieben, die ich für Feinde halte.

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Kommentare (3)

Gerda G. /

Aber was ist, wenn wir abgegriffen werden? Sich nicht wehren bedeutet in Depressionen fallen und dann die Zeche bezahlen, deren Weg mit Lügen gepflastert ist?
NEIN, das kann es nicht sein!
Ich bin wiedergeborene Christin und weiß, dass Gott ganz anders auch führen kann!

Sigrid K. /

Lieber Herr Dechert, Wie passend für unsere aktuelle Situation! Vielen Dank!
Ja, ich bin auch am Lernen. Warscheinlich ist das ein Übungsfeld lebenslang.
Die Axt, habe ich kaum noch in der Hand.
Unser Herr segne Sie!
Mit freundlichen Grüßen
Sigrid K.

Maik W. /

Was mir zu diesem Thema hilft, ist die Jahreslosung für 2024, die bei mir neben dem Computer liegt: "Alles was ihr tut, geschehe in Liebe!". Dies erinnert mich immer wieder daran, dass mein Reden und Tun immer von Liebe geprägt sein soll. Aber oft bin auch ich noch am Üben - mit Gottes Hilfe.