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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Anti Knautschgesicht

Andreas Odrich über Römer 8,34.

Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt.

Römer 8,34

Es gibt Tage, da schaue ich in den Spiegel und denke: ach, nö, der schon wieder. Ich kenne meine Macken nur zu genau, und falle mir manchmal damit selbst auf den Wecker. Von anderen ganz zu schweigen.

Offenbar geht es nicht nur  mir so, denn offenbar gab es das schon vor 2.000 Jahren. Der Apostel Paulus greift diese Unzufriedenheit auf und schreibt in seinem Brief an die Christen in Rom: „Wir seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Erlösung unseres Leibes.“

Das trifft meinen verknautschten Blick auf mich selbst ganz gut. Aber in der Tat geht es bei Paulus um noch viel mehr: wohin mit den wirklich großen Schuldfragen, wohin mit all dem, das sich nicht so ohne weiteres vor dem Spiegel weglächeln lässt? 

Paulus bleibt daher nicht stehen bei seiner Bestandsaufnahme. Er sorgt vielmehr für Entlastung. Für Entlastung von Schuld, Verstrickung und Selbstanklage: „Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben und auferweckt ist und für uns eintritt.“

Niemand ist verdammt, niemand ist abgeschrieben, wir alle dürfen die Erlösung durch Jesus annehmen. Das ist die Kernbotschaft des Paulus, der hier von Gottes Liebe schreibt. Gott bringt mich zurecht, Gott richtet mich auf und reicht mir in Jesus seine Hand.

Diese Liebe Gottes gilt den schwer Belasteten, sie gilt denen, die mit sich selbst hadern, und auch denen mit dem verknautschten Gesicht im Spiegel.

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Kommentare (1)

Käthi F. /

Sehr ermutigend! DANKE!