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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Existenz ohne Zweifel - Hiob und sein Glaube

Horst Kretschi über Hiob 9,10.

Gott tut große Dinge, die nicht zu erforschen, und Wunder, die nicht zu zählen sind.

Hiob 9,10

Ein ehemaliger Lehrer von mir pflegte zu sagen: "Es gibt nur schwanger oder nicht schwanger, ein bisschen schwanger gibt es nicht." Mit dem Glauben an Gott verhält es sich im Grunde ganz genauso: Entweder gibt es einen allmächtigen Schöpfergott oder es gibt ihn nicht. Ein bisschen Gott ist unlogisch und schlicht nicht möglich.

Nun gibt  es aber immer wieder Menschen, die machen die Existenz Gottes von ihrem persönlichen Ergehen und Befinden abhängig. Und so ist ihr Glaube an Gott mal da und mal nicht. An der Existenz oder Nichtexistenz Gottes ändert das freilich rein gar nichts. Einer, der das sehr gut verstanden hatte, war ein Mann namens Hiob. Er hatte an Gott geglaubt. Hiob ging es gut. Dann plötzlich haben ihn die später nach ihm benannten Hiobsbotschaften ereilt. Geliebte Menschen sterben, Besitz geht verloren, er selbst erkrankt schwer. Dann kommen Freunde vorbei und fragen nach Hiobs Gemütslage.

Und Hiob stellt fest: Es ist nicht möglich, mit Gott zu argumentieren. Hiob begründet das so: "Gott tut große Dinge, die nicht zu erforschen, und Wunder, die nicht zu zählen sind." (Hiob 9,10) Hiob hat sein Schicksal als ungerecht angesehen. Er hat gelitten und war ziemlich sauer auf Gott, hat ihm ungerechtes Handeln vorgeworfen. Hiob zweifelt an Gottes Güte und Gerechtigkeit, aber er zweifelt niemals an Gottes Existenz. Die steht für Hiob völlig außer Frage. Eine zutiefst bemerkenswerte Haltung. Daran will ich mich auch in meinem Glaubensleben orientieren.

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