/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Das Eigentliche schenkt Gott
Oliver Jeske über Jeremia 31,14.
Mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der HERR.
Zu Zeit ist unser Garten richtig trocken. Ich muss ihn wässern. Dazu habe ich zwei Möglichkeiten, eine ist mühsam, die andere einfach. Die mühsame lautet: Ich schnappe meine Gießkannen und schöpfe Wasser aus den Fässern, in denen wir den Regen sammeln. Die einfache ist: Ich drehe den Wasserhahn auf und nutze den Schlauch.
Sicher, das Regenwasser ist besser für die Pflanzen und kostet mich auch faktisch nichts. Dennoch ist mir das Wasser aus der Leitung zu einem Bild geworden: Schneide ich mich selbst manchmal von Gottes Segen ab, den er längst für mich bereithält? Schleppe ich lieber Gießkannen, als dass ich Gottes Segensfluss einfach zulasse?
Die Menschen im Nordreich Israels im 8. Jahrhundert vor Christus haben das getan. Sie haben den einzig wahren Gott aus den Augen verloren. Den Gott, der ihre Sicherheit ist und sie versorgt. Die Folge: eine Katastrophe. Die Großmacht Assyrien hat das Nordreich Israel erobert. Und nun?
Es geschieht etwas Erstaunliches. Gott sagt nicht etwa: „Das habt ihr nun davon. Schaut doch, wie ihr allein zurechtkommt.“ Durch den Propheten Jeremia lässt er eine Vision für die Zukunft ausrichten:
„Mein Volk soll sich satt essen an all dem Guten, das ich ihm schenke.“ (Jeremia 31,14 – BasisBibel)
Gott macht seinen Leuten erneut das Angebot: Wenn ihr euch mir zuwendet, dann will ich euch versorgen.
Das gilt bis heute: Wer Gott vertraut, der wird von ihm versorgt. Wirklich? Klar, das ist keine Einladung, die Hände in den Schoß zu legen. Das Paradies liegt noch in der Zukunft. Im Bild gesprochen: Ich muss schon den Wasserhahn aufdrehen und den Schlauch bedienen. Aber ich kann gelassener durchs Leben gehen mit der Gewissheit: Es hängt nicht alles an mir und meiner Leistung. Denn ich weiß: Ich kann und brauche nur meinen leistbaren Teil beitragen. Das Eigentliche schenkt mir Gott.
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
trockener Garten: Hat es tagelang (gefühlt: wochenlang ...) nur bei uns geregnet?? (Würzburg). Ja das Wort stimmt. Gott kümmert sich um uns, selbst in Kleinigkeiten hilft er aus. Wichtig ist … mehrnatürlich der "Eigenanteil"; und dass wir bereit sind, immer wieder unseren Blick auf Ihn zu richten. Wünsche allen eine schöne und gesegnete Woche!