/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Liebe, die verdunstet – Liebe, die bleibt
Annegret Schneider über Hosea 6,4.
Eure Liebe ist wie der Tau, der frühmorgens vergeht!
Mit wem haben Sie es gern zu tun? Wenn Sie so ticken wie ich, dann umgeben Sie sich am liebsten mit Menschen, auf die Sie sich verlassen können. Die zu ihrem Wort stehen.
Im Bibelvers für heute, der in den Herrnhuter Losungen steht, heißt es: „Eure Liebe ist wie der Tau, der frühmorgens vergeht!“ (Hosea 6,4)
Diesen schweren Vorwurf macht der Prophet Hosea seinen Zeitgenossen ca. 700 Jahre vor Christus im alten Israel. Hosea hat seinem Volk eine erschreckende Botschaft zu verkünden. In drastischen Worten beschreibt er, was passiert. Der Grund dafür ist: Sein Volk hat sich von Gott abgewandt. Hoseas Zeitgenossen beten selbstgemachte Götter an und schrecken selbst vor Menschenopfern nicht zurück.
Das kann Gott nicht länger mit ansehen. Gott selbst hat sein Volk erwählt. Er hat einen Bund mit dem Volk Israel geschlossen und ihm zugesagt, dass er persönlich für es sorgen wird. Doch das Volk vergisst Gottes Wohltaten und kümmert sich nicht um seine hilfreichen Gebote. Es wählt lieber Abwege.
Das ist zweieinhalb Jahrtausende später nicht wesentlich anders. Auch heute gibt es viele Menschen, die alles Mögliche anbeten. Sie zapfen die abstrusesten Quellen an, um von irgendwoher Hilfe zu bekommen. Auch wenn sie dabei finanziellen Schiffbruch erleiden oder womöglich ihre Gesundheit ruinieren. Dabei ist Rettung und Hilfe so nah.
Gott will nämlich nicht, dass Menschen verloren gehen. Oder dass sie sich zerstören auf ihren selbstgewählten Irrwegen. Gottes Liebe verdunstet nicht wie der Morgentau. Er freut sich über jeden Menschen, der zu ihm umkehrt. Das gilt bis heute.
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