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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Garderobenwechsel

Markus Baum über Psalm 30,12.

Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet.

Psalm 30,12

Das Frühjahr 2023 in Mitteleuropa war im Schnitt ziemlich nass – und die Temperaturen über viele Wochen recht frisch. Deshalb hat sich das mit dem jahreszeitlichen Garderobenwechsel heuer etwas hingezogen – und Sandalenwetter haben wir auch noch nicht lange.  

Kleider machen Leute, und mit der Art, wie ich mich kleide, kann ich sehr Unterschiedliches zum Ausdruck bringen – ganz unabhängig von der Witterung. Zum Beispiel Lebensfreude oder Zurückhaltung. Oder ich kann damit eine Haltung deutlich machen. Trauer zum Beispiel – oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten kulturellen Szene.

In den Psalmen, dem 2.500 Jahre alten Liederbuch Israels, gibt es ein Lied, da ist von einem Garderobenwechsel die Rede. In Psalm 30 heißt es an einer Stelle, an Gott gerichtet: "Du hast meine Klage in einen Freudentanz verwandelt. Das Trauergewand hast du mir ausgezogen und mir ein Festkleid angelegt."

Grund zur Klage, Grund zum Auftritt in Schwarz hatte David, der Dichter dieses Psalms durchaus. Er war am Boden, ist angefeindet worden und war krank. Er hat sich zwar an Gott gewandt, hat aber länger keine Antwort bekommen, sodass er den Eindruck hatte: Gott kümmert sich nicht. Aber dann hat sich die Lage zum Besseren gewendet, hat sich ins schiere Gegenteil verkehrt. Sodass der Dichter aufgehört hat zu jammern und in Bewegung geraten ist. Freudentanz statt Klage. Festliches Outfit statt Trauerflor.

Die Erfahrung von Menschen aller Zeiten seit David ist: Gott macht das öfter so. Holt Menschen aus dem Loch, gibt ihnen Grund zum Jubeln und bringt Leute, die buchstäblich gelähmt waren, in Bewegung. Und macht ihnen Mut zur Farbe und zum selbstbewussten Auftritt.

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Kommentare (2)

Sabine /

Ja das stimmt, Kleider machen Leute, das sage ich auch immer. Es gibt auch kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung

Sabine /

Danke für Ihren Anstoß, Herr Baum. Das ist ein guter Start in meinen Tag.