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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Schluss mit Fassade

Andreas Odrich über 1. Johannes 3,24.

Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.

1. Johannes 3,24

Es ist die Grundfrage schlechthin: was bestimmt unser Tun?

Der Apostel Johannes hat für Christen eine klare Antwort - es ist Jesus Christus. Johannes schreibt: "Daran erkennen wir, dass er in uns bleibt; an dem Geist, den er uns gegeben hat."

Auf den ersten Blick klingt das wie eine Binsenweisheit. Aber an diese Erkenntnis knüpft Johannes knallharte Maßstäbe. Wer seinen Bruder, also andere Christen, hasst, ihnen das Leben schwer macht, oder sogar mordet, der handelt nicht im Geist Gottes.

Für mich ist das ein Kompass bis heute für alle, die sich Christen nennen. Für Privatmenschen genauso wie für Politiker. Ab und zu einen festlichen Gottesdienst besuchen, oder den Kirchentag, medienwirksam ein Kerzchen bei der Ostermesse hochhalten oder mit der Bibel in die Kamera winken, das alles reicht nicht.

Ich sehe im Text des 1. Johannesbriefs einen ganz klaren Handlungsauftrag: Waffen sinken lassen, Hass nicht schüren, Liebe üben, andere nicht vernichten, niemanden abkanzeln, keine Angriffskriege führen. Stattdessen Menschen fördern und aufbauen, Leben ermöglichen und bewahren. Das ist ein riesiger Berg, aber es ist eine Grundentscheidung, der Maßstab schlechthin, an dem sich alles ausrichtet.

Ich selbst bin da nicht ausgeschlossen. Auch ich darf diesem Geist Gottes Raum geben; ich muss sogar. Es geht beim Christsein nicht um Fassade. Sondern es geht darum, das Geschenk der Gnade Gottes reichlich an andere weiterzugeben und unser Zusammenleben im Geist von Jesus Christus aktiv zu gestalten.

 

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