/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Ganz plötzlich
Hans Wagner über Psalm 39,5.
HERR, lehre doch mich, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.
„Das machen wir mal, wenn wir in Rente sind!“ Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört, meist mit der anschließenden Ergänzung: „Obwohl das eigentlich nicht sinnnvoll ist. Wer weiß, wie es uns dann geht!“ So sehe ich das auch und reise zum Beispiel jetzt, nicht erst später.
Ein Blick auf das zurückliegende Jahr hat mir diesen Gedanken zusätzlich verstärkt: Krankheit, Krieg und andere unvorhersehbare Ereignisse können ganz schnell alle Planungen zunichte machen. Hinzu kam die kürzliche Erfahrung, die der plötzliche Tod eines geliebten Menschen unwiederbringlich vor Augen führt: Es gibt ein zu spät. Zu spät für Aussprachen, für Entschuldigungen, für Versöhnung. Eigentlich wollte man doch ... aber man konnte sich nicht aufraffen. Jetzt ist es zu spät.
HERR, lehre doch mich, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss. So bringt es David in einem seiner vielen Gebete auf den Punkt, nachzulesen in Psalm 39. Für mich kommt in seinen Worten eine gute Lebenshaltung zum Ausdruck, die ich so beschreiben möchte: Losgelöst von der Frage, wie bedroht oder auch besorgt die Zukunft vor meinen Augen liegt – ich weiß nicht, was morgen ist. Darum will ich auch heute ganz bewusst leben. Ich vertraue darauf, dass Gott mich liebt – jetzt und ewig. Kann es eine bessere Grundlage für diesen Tag geben?
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