/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Imagine – Stell dir vor
Steffen Brack über Zefanja 3,15.
Der HERR, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst.
„Imagine there's no heaven“. „Stell Dir vor, es gibt keinen Himmel“. So heißt es in dem weltberühmten Lied „Imagine“ von John Lennon. Damit greift Lennon eine weitverbreitete Kritik am christlichen Glauben auf. Nämlich den Vorwurf, die Christen würden die Menschen auf ein Jenseits vertrösten, in dem angeblich alles gut sein wird. Und diese Jenseitshoffnung würde die Menschen davon abhalten, sich hier und jetzt für Gerechtigkeit einzusetzen. Und für Frieden.
Sicher: Gott verspricht, dass er einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird. Und dort wird es gerecht zugehen (2. Petrus 3,13). Dieses Versprechen Gottes ist auch häufig von Menschen missbraucht worden, um andere klein zu halten. Und damit sind tatsächlich Menschen auf die Zukunft vertröstet worden.
Dabei spielt Gott beides nie gegeneinander aus. Er fordert Recht und Gerechtigkeit hier und jetzt. Besonders auch für die Benachteiligten (z.B. Psalm 82,3). Und er verspricht eine neue Welt, die absolut gerecht ist und in der es weder Leid noch Tod geben wird.
So heißt es in der Bibel, im Buch Zefanja, über diese neue Welt: „Gott selbst, der König Israels, ist mitten unter euch. Deshalb braucht ihr nichts mehr zu fürchten.“ „Stell dir vor, es gibt einen Himmel!“ Einen Ort, an dem es nichts Böses mehr gibt. Keinen Krieg. Kein Leid. Keinen Tod. Keine Tränen. Keine Ungerechtigkeit. Und Gott selbst wohnt mitten unter den Menschen (Offenbarung 21,3-4). Wer dort lebt braucht nichts mehr fürchten. „Stell dir vor, es gibt einen Himmel!“
Ich freue mich darauf. Und Sie?
Ihr Kommentar
Kommentare (2)
Lieber Steffen Brack,
es gibt Vieles in dieser Welt, das wir nicht verstehen können. Auch im Glauben erschließt sich uns nicht immer, warum so viel Ungerechtigkeit, so viel Leid, so viel Zerstörung … mehrin der Welt stattfinden. Sicher, Jesus hat uns den Weg zum Himmel gezeigt und geöffnet. Jesus will nicht, daß diese Welt im Chaos versinkt. Doch bleibt es ein Rätsel der Geschichte, warum die Menschheit nicht bereit oder fähig ist zu einer wirklichen Umkehr auf den Weg der Liebe, des Friedens, der Gemeinschaft mit Gott, unserem Schöpfer. Das Leben Jesu stellt uns vor die Entscheidung, einer anderen, zukünftigen Wirklichkeit mehr Glauben zu schenken als der Wirklichkeit der sichtbaren, vergänglichen Welt. Wenn wir heute diese Welt ehrlich betrachten, dann erkennen wir, daß es Abend geworden ist. Die Probleme und Schwierigkeiten werden immer größer. Mittlerweile leben knapp 8 Milliarden Menschen auf der Erde. Leider dreht sich aber scheinbar alles um das Materielle, um die Wirtschaft, um vergängliches Glück und Wohlergehen. Jesus hat sich das sicher ganz anders vorgestellt – womöglich auch für die, die sich heute Christen nennen. Es hilft nicht, die Abgründe dieser Welt auszublenden. Die Zukunft der Welt liegt in Gottes Hand; aber ohne daß wir Menschen unsere Schwachheit, unser Angewiesen-Sein auf Gott erkennen und Fehlwege eingestehen, wird es keine gute Zukunft des Lebens auf der Erde geben. Herzliche Grüße von Frank Eberhardt
Lieben Dank! Gut geschrieben. Ich meine, dass bei Christen das Vertrösten auf einen Himmel, eine sorgenfreie Zukunft nicht wirklich auf der Agenda steht. Man darf und sollte es bejahen, aber das NT … mehrzeigt vielmehr einen Weg auf, mit beiden Beinen fest auf der Erde, auf dem Boden der Tatsachen zu stehen.